Start frei für europäische Satellitennavigation

Nach monatelangem Streit haben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation sich über die Finanzierung des europäischen Satellitennavigationssystem Galileo geeinigt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Nach monatelangem Streit haben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sich über die Finanzierung des europäischen Satellitennavigationssystem Galileo geeinigt. Das teilte Esa-Generaldirektor Antonio Rodotà am Dienstag in Paris mit. Ursprünglich sollte das Projekt bereits im März 2002 anlaufen. Für die Entwicklung steuern die ESA und die EU zunächst je 547 Millionen Euro bei. Die Kosten des Gesamtprojekts werden mit rund 3,5 Milliarden Euro veranschlagt.

Mit Galileo wollen die Europäer ein Gegenstück zum dominierenden Navigationssystem GPS der USA schaffen. Die US-Regierung hatte das System mehrfach als überflüssig kritisiert.

Strittig war noch die Aufteilung der Kosten, denn aus dem Anteil, den die einzelnen Staaten an der Finanzierung geleistet haben, ergibt sich auch, wieviele Industrie-Aufträge in den entsprechenden Staat gehen. Die größten Anteile an dem Projekt sollen der ESA zufolge mit je 17,5 Prozent gleichmäßig auf die vier Länder Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien aufgeteilt werden. Auch die Führungsrolle soll auf diese vier Staaten verteilt werden. Jeweils ein Land soll eine schwerpunktmäßige Zuständigkeit, etwa für den Bereich der Satelliten oder der Bodenkontrollstationen, übernehmen. Spanien, das sich zuletzt gegen die Aufteilung gesperrt hatte, übernimmt mit 56,1 Millionen Euro knapp über 10 Prozent. Belgien zahlt 26,5 Millionen Euro, der Rest wird unter den übrigen 15 Mitgliedsstaatenaufgeteilt.

Bis zum 22. Dezember müssen die beteiligten Regierung der Finanzierung zustimmen. Die ersten drei Galileo-Satelliten sollen bis 2006 in Betrieb gehen. Voll funktionsfähig soll das Netz aus insgesamt 30 Satelliten 2008 sein. (wst)