Studie: Jugendliche 2022 häufiger Opfer von Cybermobbing

Das Sinus-Institut hat im Auftrag der Barmer-Krankenkasse rund 2000 Jugendliche befragt. Ein Schwerpunkt dabei war das weiter zunehmende Cybermobbing.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
Cyber-Mobbing. Depressive Frau, die auf dem Boden sitzt. Meinung und gesellschaftlicher Druck

(Bild: Elena Kalinicheva / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Siering

Das SINUS-Institut befasst sich regelmäßig in Studien mit der Situation von Jugendlichen in der Gesellschaft. Im Auftrag der Barmer-Krankenkasse haben die Markt- und Sozialforscher Ende Oktober 2022 rund 2000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. Als Hauptergebnis der Umfrage nennt die Barmer, dass das Cybermobbing weiter zugenommen habe, allerdings sei auch das Problembewusstsein leicht angestiegen.

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen haben als Täter, Opfer oder Beobachter schon mit Cybermobbing zu tun gehabt. Die Zahl der Opfer nahm um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr zu (da hatten Sinus und Barmer ebenfalls zum Thema Cybermobbing befragt). Wie 2021 betrifft Cybermobbing deutlich mehr Mädchen als Jungen. Und: Je höher der Bildungsgrad der Jugendlichen, desto niedriger sind die Zahlen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Verein Cybermobbing-Hilfe e.V. fordert Hilfen für die Opfer: "Die Lösung sollte den Betroffenen nicht allein überlassen werden", zitiert die Barmer deren ersten Vorsitzenden, Lukas Pohland. Er gibt weiter zu bedenken, dass die Dunkelziffer der Betroffenen möglicherweise noch deutlich höher sei. Das Thema sei mit einem Schamgefühl belastet.

Die Studie schlüsselt auf, auf welchen Kommunikationskanälen Cybermobbing geschieht. WhatsApp und Instagram liegen vorn, TikTok hat die größte Steigerungsrate und holt auf. Facebook zeigt den höchsten Rückgang. Das deckt sich mit der Marktentwicklung. Foren, Chatrooms und andere Nachrichtenkanäle bleiben stabil bei gut 20 Prozent.

Interessant sind auch die Ergebnisse zum digitalen Gesundheitsinformationsverhalten der Jugendlichen: Erste Quelle ist laut Studie YouTube (38 %). Erst viel später folgen Webseiten der Behörden oder Informationen der Krankenkassen. Die vollständige Studie lässt sich kostenlos auf der Web-Site des SINUS-Instituts herunterladen.

(ps)