Studie: Spam und Viren verunsichern Internet-Nutzer

Emnid hat im Auftrag von AOL Deutschland und des Wirtschaftsministeriums herausgefunden, dass die meisten Netznutzer Spam-Filter kennen, die wenigsten sie aber nutzen.

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Nur jeder vierte Internetnutzer fühlt sich im weltweiten Datennetz sicher aufgehoben. Das ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit und AOL Deutschland. 65 Prozent der Befragten sollen bereits schlechte Erfahrungen im Internet gemacht haben. Vor allem das Empfangen von Spam und Viren verunsichere die Internet-Nutzer.

Für 80 Prozent der Befragten ist das Thema Sicherheit ausschlaggebend bei der Wahl eines Providers. An zweiter Stelle folgt mit 78 Prozent die Stabilität des Netzwerks und an dritter mit 74 Prozent der Preis. Innerhalb der beiden Geschlechtergruppen sehen die Prioritäten allerdings anders aus: Während männlichen Internet-Nutzern zu 85 Prozent die Stabilität des Netzwerks am wichtigsten ist, ist es für 81 Prozent der weiblichen Befragten die Sicherheit.

Zwei Drittel der Internet-Nutzer meinen, keine Software könne die Kompetenz und den Menschenverstand des Nutzers ersetzen -- trotzdem verwendet die überwiegende Mehrheit zusätzlich mindestens eine Schutz-Software. Am häufigsten werden Virenscanner (76 Prozent) eingesetzt, gefolgt von Datenverschlüsselungstechniken (57 Prozent) und Dialer-Schutz-Programmen (52 Prozent). Ein Großteil der Online-Nutzer achtet zudem darauf, regelmäßig seine Daten zu sichern (57 Prozent) und keine persönlichen Informationen ins Internet zu stellen (52 Prozent). 62 Prozent der Befragten kennen selbstaktivierbare Spam-Filter, aber nur 33 Prozent nutzen diese auch.

Auch in Haushalten mit Kindern ist für die Meinungsforscher ein Unterschied zwischen Theorie und Praxis feststellbar: Obwohl drei Viertel der Befragten die Möglichkeit kennen, über Kindersicherungen Webseiten zu sperren, wendet nur ein Viertel diese Funktion auch an. Gut 60 Prozent der Eltern glaubt, dass ihr Kind besser mit dem Internet umgehen kann als sie selbst; dennoch behaupten 49 Prozent zu wissen, was ihr Kind im Internet macht. Über 40 Prozent der befragten Eltern lassen den Nachwuchs sogar allein surfen.

Eine Präsentation der Ergebnisse der Studie, für die 499 Interviews mit Personen ab 14 Jahren geführt wurde, kann bei AOL Deutschland als komprimierte Powerpoint-Datei (2,5 MByte) heruntergeladen werden. (anw)