Studie: Trotz Ermittlungen fühlen sich P2P-Nutzer sicher

Knapp einen Monat nachdem Ermittlungsverfahren gegen 3500 Tauschbörsennutzer eingeleitet wurden, trauen sich wieder genauso viele Nutzer in die Tauschbörsen wie zuvor.

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Von
  • Volker Zota

Knapp einen Monat, nachdem die Staatsanwaltschaft Köln Ermittlungsverfahren gegen 3500 Tauschbörsennutzer eingeleitet hat, trauen sich wieder genauso viele Nutzer in die Tauschbörsen wie vorher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Leipziger Firma ipoque GmbH.

Die auf Internet-Traffic-Management und -Analyse spezialisierte Firma hat für ihre Studie auf anonymisierte Daten deutscher Netzwerkbetreiber zurückgegriffen, die rund 250.000 Internetnutzer repräsentieren sollen. Die Messpunkte befanden sich laut ipoque hauptsächlich bei deutschen Internet-Providern, die vorwiegend Privatkunden bedienen, und bei einigen großen deutschen Universitäten. Demnach sank die P2P-Nutzung kurzzeitg um 15 Prozent, drei Wochen später hat sie das Ursprungsniveau erreicht.

Die Analyse kommt weiterhin zu dem Schluss, dass der P2P-Traffic tagsüber rund 50 Prozent des gesamten deutschen Internet-Verkehrs ausmacht, nachts sogar rund 80 Prozent. Rund die Hälfte der Tauschbörsianer tummelt sich im eDonkey/eMule-Netzwerk, 45 Prozent des Datenverkehrs entfällt auf BitTorrent, nur 2,5 Prozent nutzen noch Gnutella. Laut ipoque ist "BitTorrent die einzige P2P-Tauschbörse, die in einem nennenswerten Umfang tatsächlich zum Austausch legalen Contents genutzt wird".

Offenbar gingen die meisten User davon aus, dass sie nicht zurückverfolgbar sind oder besagte Aktionen der Verwertungsrechtevertreter vor Gericht keinen Bestand haben und nur als Einschüchterung seitens der Industrie aufzufassen sind, meint ipoque. Dass die User die illegalen Downloads einschränken, hält die Firma für unwahrscheinlich. Sie geht davon aus, dass sich lediglich Gelegenheits-Downloader durch die medienwirksamen Aktionen der Musik- und Filmindustrie abschrecken lassen. (vza)