Sun-Workstation mit Sockel-939-Opteron

Sun rundet seine Opteron-Workstation-Baureihe mit der preiswerten Ein-Prozessor-Maschine Ultra 20 nach unten ab.

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Die neue Ein-Prozessor-Workstation Ultra 20 soll als Einsteiger-Modell in den USA schon für 895 US-Dollar zu haben sein. Darin steckt offenbar jeweils ein Opteron der 100er-Baureihe im Sockel-939-Gehäuse -- diese bisher nicht verfügbare Bauform hatte kürzlich ein AMD-Datenblatt enttarnt. "Später im Jahr" will Sun auch Doppelkern-Opterons für diese Ultra 20 anbieten.

Ein White Paper (PDF-Datei, 883 KByte) zeigt, dass Sun bei der Ultra 20 auf ein Mainboard mit dem Nvidia-Chipsatz Nforce4 Ultra setzt -- also nicht auf dessen SLI-Version und auch nicht auf den Nforce Professional 2000.

Wie von einem Sockel-939-Prozessor zu erwarten war, kommen ungepufferte PC3200-DIMMs (DDR400) zum Einsatz -- doch obwohl der Opteron 1xx sicherlich auch 2-GByte-Speichermodule unterstützen würde und anscheinend vier Speicher-Slots vorhanden sind, nennt Sun eine maximale Hauptspeichermenge von 4 GByte. Als Betriebssystem bietet Sun ein vorinstalliertes Solaris 10 an, optional sind einige Linux-Varianten zu haben -- und Sun hat die Hardware auch für Windows XP Professional in 32-Bit- und x64-Edition zertifiziert.

Der Nvidia Nforce4 stellt einen PCI-Express-x16-Port für Grafikkarten (PEG) und zwei PCIe-x1-Slots bereit, daneben gibt es noch einen konventionellen 32-Bit/33-MHz-PCI-Bus, an dem auch ein Basis-Grafikchip aus ATIs betagter Rage-Familie hängt. Ferner sind FireWire- und USB-2.0-Ports sowie ein Gigabit-Ethernet-Adapter vorhanden. Sun setzt Serial-ATA-Festplatten ein. Gegen Aufpreis sind zwei vergleichsweise leistungsschwache Nvidia-Profi-PCIe-Grafikkarten zu haben, nämlich die Quadro NVS 280 oder die Quadro FX 1400.

Auch wenn Sun eine sehr ausführliche Dokumentation pflegt und die Ultra 20 offiziell Solaris 10 unterstützt, bleibt unklar, worin genau sich diese "Workstation" von einem X-beliebigen Athlon-64-PC unterscheidet. Wer das praktisch ausprobieren will, dem offeriert Sun ein Try-and-buy-Programm, außerdem gibt es eine Miet-Option. Sun will anscheinend vor allem Entwickler mit preiswerten AMD64-Rechnern versorgen.

Gleichzeitig mit der Ultra 20 kündigt Sun auch die Ultra 3 Mobile Workstation in verschiedenen Varianten an. Dabei handelt es sich offenbar um SPARC-Notebooks von Tadpole und Naturetech (Meso 999, siehe iX 7/2005, S. 75) mit UltraSPARC IIi 550/650 MHz oder UltraSPARC IIIi 1280 MHz.

Bisher hatte Sun zwei Server und zwei Workstations mit AMD-Opteron-Prozessoren im Angebot: Die Zwei- und Vier-Sockel-Server Fire V20z und V40z sowie die Ein- und Zwei-Sockel-Workstations Java Workstation W1100z und Java Workstation W2100z. In allen vier Systemen steckte der AMD-8000-Chipsatz. Wie früher auch die Dual-Xeon-Server ordnet Sun auch die Opteron-Systeme im unteren Preis- und Leistungsbereich ein und entwickelt sie nicht selbst, sondern kauft OEM-Produkte zu: Die Xeon-Server stammten von Intel, die Opteron-Server kommen offensichtlich von Newisys. Suns bisherige Opteron-Workstations ähneln stark IBMs IntelliStation A Pro, beide werden angeblich von der taiwanischen Acer-Tochter Wistron gebaut -- wie die Newisys-Mutterfirma Sanmina-SCI ein Elektronik-Fertigungs-Spezialist. (ciw)