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Supercomputer mit ARM-Technik

| Christof Windeck

Das EU-Projekt Mont Blanc soll bis 2014 eine energieeffiziente europäische HPC-Plattform entwickeln, unter anderem mit GPGPU- und ARM-Technik.

Projekt Echelon: Nvidia arbeitet auch selbst an Komponenten für Exascale-Rechner.

(Bild: Nvidia)

Das von der EU mit 8,11 Millionen Euro geförderte Projekt Mont Blanc [1] hat sich das Ziel gesetzt, bis 2014 eine energieeffiziente Technologieplattform (ETP) für das High-Performance Computing (HPC) zu entwickeln. Dabei sollen sparsame Embedded-Prozessoren zum Einsatz kommen: Die britische CPU-Schmiede ARM gehört zu den Industriepartnern. Das Barcelona Supercomputing Center (BSC [2]) gab auf der Supercomputer-Konferenz SC11 in Seattle bekannt, ein Hybridsystem aus einem Nvidia Tegra 3 [3] (Kal-El) und einer CUDA-tauglichen Nvidia-GPU zu entwickeln. Die Hardware stammt von Seco [4] und soll in der ersten Hälfte des Jahres 2012 fertig sein.

Nvidia wiederum plant für das Jahr 2013 die Maxwell-GPU [5] mit integrierten ARM-Kernen: Diese Entwicklung wurde als "Project Denver" bekannt. Auf der SC10 hatte Bill Dally von Nvidia über das Projekt Echelon [6] (PDF-Datei) erläutert: Auch hier geht es um Exascale-Computing mit der GPU. Dieses Projekt wird aber von der US-DARPA gefördert.

Die ETP zielt unter anderem auf Exascale-Systeme, die im Jahr 2020 rund 1 Exaflops/s – also 1000 PFlops – an Rechenleistung liefern sollen. Dabei geht man von einem noch einigermaßen handhabbaren Leistungsaufnahmebudget von etwa 20 Megawatt (MW) aus und kommt somit auf eine Effizienz von 50 GFlops/Watt. Mit heutiger Hardware ist das nicht zu schaffen, wie die Green500-Liste [7] zeigt: Die HPC-Komponenten müssen ungefähr um den Faktor 20 effizienter werden.

Laut dem FZ Jülich und dem LRZ Garching, die ebenfalls am Projekt Mont Blanc mitarbeiten [8], schlucken zurzeit die CPU-Kerne ungefähr 40 Prozent [9] der gesamten Leistung von Superrechnern. Doch auch Komponenten wie Arbeitsspeicher, Vernetzung, Kühlung und Stromversorgung müssen optimiert werden. Die Firma Gnodal soll deshalb besonders effiziente 10GbE- beziehungsweise 40GbE-Switches entwickeln, Bull bringt die Erfahrungen mit dem Tera 100 [10] ein, der in der aktuellen Top500-Liste auf Platz 9 [11] steht. (ciw [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1378904

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.montblanc-project.eu/
[2] http://www.bsc.es/
[3] https://www.heise.de/news/Nvidias-Tegra-3-Schneller-schoener-sparsamer-1375313.html
[4] http://www.secoqseven.com/en/itemlist/arm-modules/
[5] https://www.heise.de/news/Nvidia-bestaetigt-Auf-Maxwell-GPUs-sitzen-auch-ARM-Prozessorkerne-1172923.html
[6] http://www.nvidia.com/content/PDF/sc_2010/theater/Dally_SC10.pdf
[7] http://www.green500.org/lists/2011/06/top/list.php
[8] http://www.montblanc-project.eu/node/122
[9] http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2011/11-10-26garching.html
[10] https://www.heise.de/news/Frankreich-baut-Superrechner-zur-Simulation-von-Atomwaffentests-797873.html
[11] http://i.top500.org/system/176928
[12] mailto:ciw@ct.de