Suprnova segelt künftig unter Piratenflagge

Die ehemals beliebte Bittorrent-Website Suprnova.org soll unter der Regie von den PirateBay-Machern wieder ihre Pforten öffnen.

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Von
  • Stefan Porteck

Im Dezember 2004 fiel der Vorhang für die größte Bittorrent-Website Suprnova.org. Sie war lange Zeit einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Fans der P2P-Tauschbörse BitTorrent. Auf den Seiten wurden legale und illegale Torrent-Dateien angeboten, die Prüfsummen und Adressen so genannter Tracker-Server enthalten. Der Tracker schickt anfragenden Clients eine Zufallsliste von IP-Adressen, von denen die gewünschten Inhalte heruntergeladen werden können.

In einem von dem Betreiber stammenden Usenet-Beitrag hieß es nach der Schließung, dass die Site künftig keinesfalls mehr Torrent-Dateien zum Download anbieten würde – sofern sie überhaupt jemals zurückkehren sollte. Rund ein Jahr nach der Schließung wurden die Ermittlungen gegen die ehemaligen Betreiber eingestellt. Nach der Schließung war die Site zwar zwischenzeitlich wieder online, bot aber keine Tracker mehr an. Stattdessen verbreitete Suprnova.org Nachrichten rund um das Thema Filesharing.

In diversen Internetforen und Newsgroups häufen sich nun die Hinweise, dass das Torrent-Portal in Kürze wieder eröffnen und einen umfangreichen Index an Torrent-Dateien anbieten wird. Hinter dem Relaunch sollen Fredrik Neij, Peter Sunde und Gottfrid Svartholm stecken – ihres Zeichens Betreiber der derzeit beliebten Torrent-Site ThePirateBay. Auf der bereits freigeschalteten Suprnova-Website findet sich momentan ein Kommentar, dass man bald wieder vorbei schauen solle.

Den ThePirateBay-Machern dürfte indes klar sein, dass sie sich mit dem Betrieb einer Tracker-Seite juristisch auf dünnem Eis bewegen: Vor rund einem Jahr verschwand auch ThePirateBay.org kurzfristig von der Bildfläche, nachdem die schwedische Polizei bei einer Razzia Server beschlagnahmt hatte. Wenige Tage später war PirateBay wieder erreichbar. Die Seite bietet selbst kein urheberrechtlich geschütztes Material an. In Schweden blieben derlei Angebote bislang unbehelligt, weil sie nicht gegen das dortige Urheberrecht verstoßen. Seit kurzem wirft die schwedische Staatsanwaltschaft den Betreibern Hilfeleistung beim Verstoß gegen das Urheberrecht durch andere und Bildung einer Verschwörung zum Verstoß gegen Urheberrechte vor. (spo)