16 Euro pro Aktie: SUSE-Hauptinvestor unterbreitet Angebot an Kleinaktionäre​

SUSE-Haupteigner EQT Private Equity will das Linux-Softwarehaus wieder von der Börse nehmen. Als Grund werden schwache finanzielle Resultate vermutet.​

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(Bild: Erzeugt mit Midjourney durch iX)

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Nach nur etwas mehr als zwei Jahren verabschiedet sich SUSE offenbar wieder von der Börse. Das geht aus einer Mitteilung des Hauptaktionärs des Linux-Softwareentwicklers, der Investmentgruppe EQT Private Equity, hervor. Demnach beabsichtigen die schwedischen Investoren hinter SUSE, kleineren Anlegern ihre Anteile abzukaufen und das Unternehmen anschließend von der Frankfurter Börse und dem SDAX nehmen.

EQT, das bereits rund 79 Prozent der SUSE-Aktien hält, bietet den Minderheitsaktionären dafür 16 Euro pro Aktie. Zum Zeitpunkt der Ankündigung lag der Aktienkurs bei rund 9,60 Euro, EQT würde also einen Aufschlag von 67 Prozent berappen. Vom Kaufpreis abgezogen würde allerdings noch die Zwischendividende, die SUSE seinen Aktionären noch zahlen muss und deren Höhe davon abhängt, wie viele Aktionäre das Angebot annehmen. Insgesamt bleibe es damit aber bei 16 Euro pro Aktie.

Der Kurs der SUSE-Aktie ist nach der gestrigen Ankündigung am heutigen Freitag sprunghaft angestiegen und liegt derzeit bei rund 15,37 Euro. Den gesamten Prozess des Börsenrückzugs will das Unternehmen bis Ende des Jahres abgeschlossen haben: Eine außerordentliche Hauptversammlung von SUSE muss noch über die Verschmelzung von SUSE mit einem nicht börsennotierten Luxemburger Unternehmen entscheiden. Erst dann kann das Delisting erfolgen. Luxemburg ist auch der Sitz von SUSE, das ursprünglich aus Nürnberg stammt und dort noch Büros unterhält.

Das neue Management von SUSE sei mit der Entscheidung einverstanden und habe seine Unterstützung bekundet, heißt es in der EQT-Mitteilung. Sie werde es "SUSE ermöglichen, sich voll und ganz auf seine operativen Prioritäten und die Umsetzung seiner langfristigen Strategie zu konzentrieren". Über die Gründe für das Delisting schweigt sich die Pressemitteilung zwar aus, doch dürften auch die schwachen Geschäftszahlen ein Grund sein. Von ihrem Rekordhoch Anfang 2022 bei 43,60 ist die Aktie in den vergangenen eineinhalb Jahren bis zum gestrigen Rekordtief gefallen. Zuletzt hatte das Unternehmen sein Management weitgehend ausgetauscht und unter anderem die bisherige CEO Melissa Di Donato durch Dirk-Peter van Leeuwen ersetzt.

(jvo)