Telekom Austria steigert Quartalsgewinn deutlich

Der österreichische Telekommunikationskonzern will angeblich auch die Konkurrenz von eTel übernehmen.

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Der Telekom-Austria-Konzern (TA) konnte seinen Gewinn je Aktie im dritten Quartal um knapp 20 Prozent auf 45 Cent verbessert. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ist dieser Wert sogar um 38,8 Prozent auf 1,05 Euro gestiegen. In den Vergleichszahlen des Vorjahres ist die kundenstärkste Konzerngesellschaft, die bulgarische Mobiltel, jedoch erst ab 12. Juli 2005 enthalten. Für das Gesamtjahr rechnet die TA mit einer weiteren Verbesserung aller wesentlichen Finanzkennzahlen, was vorwiegend auf der erstmals ganzjährigen Konsolidierung der Mobiltel beruhen wird.

Der Quartalsumsatz stieg um 3,7 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro, der Nettogewinn um 16 Prozent auf 213,6 Millionen. Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) konnte mit 549,9 Millionen praktisch gleich gehalten werden. Entsprechend sank die EBITDA-Marge (Verhältnis von EBITDA zu Umsatz) leicht um 1,3 Prozentpunkte auf 44,6 Prozent. Für die ersten neun Monate berichtet der Konzern einen Umsatzzuwachs von 11,4 Prozent auf 3,56 Milliarden Euro und eine Erhöhung des Nettogewinns um 34,7 Prozent auf 498,5 Millionen. Bei einem EBITDA von 1,53 Milliarden (+11,2 Prozent) bedeutet diese eine praktisch unveränderte EBITDA-Marge von 43 Prozent.

Alle operativen Mobilfunkgesellschaften (Österreich, Bulgarien, Kroatien, Liechtenstein und Slowenien) konnten ihre Kundenzahlen im Jahresabstand steigern. In Bulgarien, Kroatien und Slowenien erhöhten sich im dritten Quartal auch Umsatz und EBITDA. Nur bei der Mobilkom Austria, die heute ihr zehnjähriges Firmenjubiläum feiert, fielen beide Kennzahlen.

Im österreichischen Festnetz geht es jedoch weiter bergab. Bei leicht sinkenden Umsätzen ist das EBITDA deutlicher zurückgegangen: Minus 8,9 Prozent auf 199,4 Millionen im dritten Quartal beziehungsweise minus 5,7 Prozent auf 600,2 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2006. Zwar gibt es mit 670.000 um 27,4 Prozent mehr ADSL-Anschlüsse als noch vor einem Jahr. Als Folge ist aber die Zahl der Dial-Up-Minuten um 38,9 Prozent eingebrochen. Da hilft auch die zum 1. Oktober erfolgte Gebührenerhöhung nicht viel. Auch die Summe der Telefonanschlüsse sowie der Telefonminuten ist weiter im Sinkflug begriffen. Kein wirklicher Trost ist dabei, dass gleichzeitig die Marktanteile im Festnetz steigen, es also der Konkurrenz insgesamt noch schlechter geht.

Apropos Konkurrenz: Die TA hat die Gerüchte, wonach sie den Mitbewerber eTel übernehmen möchte, nicht dementiert. Berichten zu Folge verhandeln die irischen Eigentümer mit insgesamt neun Interessenten. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)