Telekom-Chef hält T-Aktie für unterbewertet

Bei leicht gestiegenen Umsätzen und zurückgegangenem Gewinn sieht der Chef der Deutschen Telekom seinen Konzern gut im Markt platziert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Rabanus

Auf der heutigen Jahreshauptversammlung hat der Chef der Deutschen Telekom, Ron Sommer, eine positive Jahresbilanz gezogen. Im letzten Jahr steigerte der Konzern seinen Umsatz um gut ein Prozent auf 35,5 Milliarden Euro. Einbußen in Höhe von drei Milliarden Mark durch Preissenkungen konnte die Telekom durch zusätzliche Umsätze aus dem internationalen Geschäft und durch Zuwächse im Mobil- und Online-Bereich kompensieren. Allerdings lag der Überschuss des Konzerns mit 1,3 Milliarden Euro um eine Milliarde Euro unter dem Wert des Vorjahres. Pro Aktie will die Telekom eine Dividende von 0,62 Euro zahlen, inländische steuerpflichtige Aktionäre können sich zusätzlich über eine Steuergutschrift von 0,18 Euro freuen.

Die Telekom sei eines der wenigen Unternehmen auf dem Markt, das eine komplette Palette von Produkten aus den Bereichen Telekommunikation, Informationstechnik, Multimedia, Entertainment und Sicherheit anbieten könne. Vor diesem Hintergrund sei die T-Aktie, die seit ihrem Höchststand Anfang März über 40 Prozent ihres Wertes verloren hat, unterbewertet und habe "sehr viel Spielraum nach oben", sagte Sommer. Derzeit kostet eine T-Aktie knapp 60 Euro.

Der Telekom-Chef betonte, dass er weiterhin die Strategie der Internationalisierung verfolgen werde. Um das Aktienkapital für weitere Übernahmen aufzustocken, haben Vorstand und Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung durch Sacheinlage um gut 1,5 Milliarden Stückaktien beantragt.

Sommer gab außerdem bekannt, dass die Telekom die Schweizer Festnetzgesellschaft Multilink, an der sie bislang zu 50 Prozent beteiligt war, vollständig übernommen habe: Zu einen nicht genannten Preis gab die France Telecom ihre 50-Prozent-Beteiligung an den deutschen Konzern ab. Die Wege der Deutschen Telekom und der France Telcom hatten sich kürzlich endgültig getrennt. Auf Betreiben der France Telecom stellten beide Konzerne ihre Zusammenarbeit ein, nachdem die Deutsche Telekom – letztlich vergeblich – versucht hatte, mit der Telecom Italia zu fusionieren.

Die Kunden von T-Online erwartet wieder einmal eine neue Tarif-Struktur. So warb Sommer für seinen Online-Dienst mit bis zu 40-prozentigen Preisnachlässen. Allerdings fand die T-DSL-Flaterate, von der Sommer Mitte Mai gesprochen hatte, heute keine Erwähnung – obwohl Sommer eine "Breitband-Offensive" über T-DSL ankündigte. Ob die T-DSL-Flaterate doch noch kommt, wird man wohl erst morgen erfahren, wenn die Telekom weitere Details zu den neuen Tarifen bekanntgeben will. (chr)