Telekom kauft US-Mobilfunker für 50,7 Milliarden US-Dollar

Der Deutschen Telekom gelingt nach mehreren Anläufen endlich der Einstieg in den US-Telekommunikationsmarkt.

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Von
  • Michael Herfort

Nach heftigen Spekulationen in den letzten Tagen hat die Deutsche Telekom den lang ersehnten Einstieg in den amerikanischen Telefonmarkt endlich geschafft. Die Telekom kauft das US-Mobilfunkunternehmen Voicestream für 50,7 Milliarden US-Dollar (etwa 106 Millarden Mark), gab der rosa Riese am heutigen Montag in Bonn bekannt. Mit der Fusion entsteht ein weltweit agierendes Mobilfunkunternehmen mit potenziell 375 Millionen Kunden. Der Kauf soll sowohl mit Aktien als auch in bar finanziert werden. Für einen Anteilsschein sollen Voicestream-Aktionäre 3,2 Telekomaktien und zusätzlich 30 US-Dollar in bar erhalten. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen hätten dem Erwerb am Sonntag zugestimmt.

Voicestream mit Sitz in Bellvue (Washington) ist einer der führenden nationalen Mobilfunkanbieter in den USA. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten arbeitet das Unternehmen mit dem auch in Europa üblichen GSM-Standard, allerdings im 1900-MHz-Band. Am Ende des ersten Quartals hatte Voicestream (8.200 Beschäftigte) rund 2,3 Millionen Kunden in seinem Netz. Anfang des Jahres fusionierte das 1994 gegründete Unternehmen mit den beiden Gesellschaften Omnipoint und Aerial Communications. Die Gesellschaft besitzt eine Lizenz in 23 der 25 größten US-Bundesstaaten mit 220 Millionen Einwohnern.

Im Vorfeld der Übernahme bekanntgewordene Ansichten einiger US-Senatoren, wonach der Einstieg eines Konzerns mit Staatsbeteiligung in den US-Telekommunikationsmarkt blockiert werden solle, trifft schon auf heftigen Widerstand der EU-Kommission. Einzelheiten der Übername will Telekomchef Ron Sommer am heutigen Montag auf der Expo in Hannover bekannt geben.

Siehe dazu auch den Hintergrundbericht Der lang ersehnte Sprung der Telekom über den großen Teich und die Meldung Aktionärsschützer raten zum Abwarten bei der Telekom. (mih)