The Brewintosh: 3D-gedruckter Mac Classic

Der Maker des Brewintosh hat so viele funktionale und optische Details verwirklicht, dass der Nachbau auch einer genaueren Betrachtung standhält.

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(Bild: Kevin Noki/YouTube)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Retro Computing, das ist oft nur die Software. Manchmal wie bei den "Mini" Versionen der damals populären Spielekonsolen auch etwas an das originale Design angelehnt. Noch weiter geht es, wenn man auch die originalen Speichermedien wie Disketten oder Cartriges lesen kann. Kevin Noki hat auf YouTube nun den Nachbau eines original großen Classic Macintosh vorgestellt, der begeistert.

Das Video zeigt in knapp über 45 Minuten Laufzeit, nur von Texteinblendungen kommentiert, die Inspiration, die Planung, den Druck, die Oberflächenbehandlung, den Einbau der Komponenten und so einige Tricks aus der Erfahrung des Makers.

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Zugute kam Kevin dabei, dass er einen originalen Mac Classic besitzt, dessen Netzteil zu reparieren war, aber das Floppy-Laufwerk ist kaum zu bekommen. Ein Umbau des Klassikers ist natürlich nicht angesagt und da jetzt schon die Tastatur und Maus vorhanden sind, kam der Gedanke an einen emulierten Mac auf. Manchmal führen solche Gedanken halt zu Projekten, die Monate dauern.

Die Maße des "Brewintosh" (Homebrew Macintosh) wurden an dem alten Mac Plus abgenommen, der die Gehäusemaße mit dem Classic gemein hat. Konstruiert wurde in Fusion 360. Ich vermute, zu diesem Zeitpunkt waren die Bauteile und Module für den Nachbau auch schon ausgesucht und ein passender Monitor (aus alten Kassensystemen) beschafft, denn diese sieht man im Video bereits im CAD.

Gedruckt wird auf einem modifizierten Ender mit 400x400x250 mm Bauvolumen in vier Teilen. Der Druck dauerte 48 Stunden. Vermutlich weniger als das Kleben, Schleifen, Füllen, Schleifen, Füllen, Lackieren danach. Spannend ist auch, wie die kleinen Icons für die Helligkeit und den Keyboardanschluss auf einem Resin-Drucker gefertigt werden. Im ganzen Video sieht man so kleine Tipps und Tricks, die man sich abschauen kann.

Die Montage der Elektronik zur Funktionsprüfung folgt als Nächstes, hier werden auch Lösungen vorgestellt, wie man die digitale Regelung der Monitorhelligkeit per Potenziometer macht oder wie man ein USB-Diskettenlaufwerk auf das coole automatische Auswerfen (Disk in den Papierkorb, was mich offen gesagt damals sehr irritiert hat) umbaut.

Gehalten werden der Thinclient, auf dem der Emulator läuft, und die Elektronik in einem 3D-gedruckten Chassis, das ebenfalls fast wie das eines alten Computers aussieht. Am Ende wird eine ganze Menge Elektronik eingebaut sein: auch hier wieder viele kleine Kniffe wie etwa die Verwendung von Wago-Klemmen auf der 230V Seite, die zusätzlich noch in ein kleines Gehäuse eingebaut werden. Das sieht sehr sauber aus und ist doppelt sicher.

Und wenn man meint, alles wäre fertig, kommen noch Details wie selbst gemachte 3D-Sticker und das "versilbern" von Schriftzügen.

Am Ende dann eine Demo und der Vergleich mit dem Original!

(caw)