Time Warner profitiert von Fernseh- und Filmsparte

Besonders die Fernseh- und Filmsparte des weltgrößten Medienkonzerns trugen zum Quartalsgewinn von 1,5 Milliarden US-Dollar bei. Bei der Tochter AOL setzte sich der Kundenschwund fort.

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  • dpa
Der weltgrößte Medienkonzern Time Warner hat im ersten Quartal 2006 dank starker Ergebnisse der Fernseh- und Filmsparte den Gewinn stark erhöht. Dagegen gab es beim Internet-Unternehmen AOL und bei der Print-Sparte Gewinneinbußen. Time Warner verbuchte im ersten Quartal einen Nettogewinn von 1,455 Milliarden Dollar gegenüber 915 Millionen Dollar, die für das gleiche Quartal des Vorjahrs nach den seit 1. Januar gültigen Bilanzierungsregeln neu ausgewiesen wurden. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 19 auf 32 Cent. Der Umsatz legte um ein Prozent auf 10,455 Milliarden Dollar zu.
Time Warner hatte in der Berichtszeit eine Aufstockung seiner Aktienrückkäufe um 7,5 Milliarden Dollar auf 20 Milliarden Dollar bis Ende 2007 angekündigt, wovon bisher Aktien im Wert von acht Milliarden Dollar zurückgekauft wurden.
Bei AOL setzte sich der Kundenschwund fort. Der Online-Dienst verlor innerhalb von Jahresfrist 3,1 Millionen US-Kunden und hatte zum Quartalsende noch 18,6 Millionen amerikanische Nutzer. In Europa gab es einen Kundenrückgang von 452.000 auf 5,9 Millionen. Der AOL-Umsatz fiel um sieben Prozent auf zwei Milliarden Dollar. Dabei konnten höhere Onlinewerbeeinkünfte die fallenden Abonnentengebühren nicht wettmachen. Der operative Gewinn fiel bei AOL von 530 auf 442 Millionen Dollar.
Time Warner Cable, die Kabelfernsehsparte, profitierte von Kundenzuwachs und höheren Abonnenten-Zahlen für Digital-, Hochgeschwindigkeits- und Telefon-Dienstleistungen. Der Kabel-TV-Umsatz stieg um 15 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar und der operative Gewinn von 796 auf 932 Millionen Dollar. Time Warner Cable hatte zum Quartalsende elf Millionen Kunden.
Die Filmsparte mit den Filmstudios Warner Bros. Entertainment und New Line Cinema hatte zwar wegen niedrigerer Einkünfte an den Kinokassen und im Home-Video-Geschäft einen Umsatzrückgang von 8,0 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar, doch stieg der operative Gewinn von 383 auf 457 Millionen Dollar.
Die TV-Netze – Turner Broadcasting, HBO und WB Network – legten um drei Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar zu und hatten einen operativen Gewinn von 857 Millionen Dollar nach 794 Millionen im Vorjahresquartal . Die Werbeeinnahmen erhöhten sich um drei Prozent.
Der Printmedien-Umsatz der Time Inc. mit Magazinen wie "Time" und "People" war mit 1,1 Milliarden Dollar fast unverändert. Es gab bei Abonnenten und Werbeeinnahmen nur geringe Veränderungen. Der operative Gewinn fiel von 132 auf 116 Millionen Dollar.
Quartal Umsatz Netto-Gewinn/
-Verlust
4/00 10,23 Mrd. -1,09 Mrd.
1/01 9,1 Mrd. -1,4 Mrd.
2/01 9,2 Mrd. -0,734 Mrd.
3/01 9,3 Mrd. -0,996 Mrd.
4/01 10,6 Mrd. -4,9 Mrd.
1/02 9,76 Mrd. -54,2 Mrd.
2/02 10,2 Mrd. 0,394 Mrd.
3/02 10,0 Mrd. 0,057 Mrd.
4/02 10,25 Mrd. -44,6 Mrd.
1/03 10 Mrd. 0,396 Mrd.
2/03 10,8 Mrd. 1,1 Mrd.
3/03 10,3 Mrd. 0,541 Mrd.
4/03 10,9 Mrd. 0,638 Mrd.
1/04 10,1 Mrd. 0,961 Mrd.
2/04 10,9 Mrd. 0,777 Mrd.
3/04 10 Mrd. 0,499 Mrd.
4/04 11,1 Mrd. 1,127 Mrd.
1/05 10,48 Mrd. 0,963 Mrd.
(0,915 Mrd.*)
2/05 10,7 Mrd. -0,321 Mrd.**
3/05 10,5 Mrd. 0,897 Mrd.
4/05 11,9 Mrd. 1,366 Mrd.
1/06 10,455 Mrd. 1,455 Mrd. * Von Time Warner neu herausgegebene Bilanzsummen aufgrund der seit 1. Janur 2006 gültigen Bilanzierungsregeln für Mitarbeiter-Aktienprogramme nach FAS123R
** Time Warner legte im 2. Quartal 2005 3 Mrd. US-Dollar für Rechtsstreitigkeiten zurück.

(dpa) /