Touch-Bar-Bug: Bis macOS 12.5 sorgt ein Icon für Netzwerkeinschränkungen

Hatte man einen simplen AirPlay-Button in der OLED-Funktionstastenleiste, konnte das die Internet-Anbindung des Macs tangieren. Abhilfe schafft das Update.

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Der problematische Knopf.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Ein Entwickler hat einen äußerst merkwürdigen Bug entdeckt, der dazu führen kann, dass Apple-Nutzer die Netzwerkanbindung ihres Macs verlieren – beziehungsweise diese nur noch sehr eingeschränkt einsetzen können. Das Problem betrifft allein Maschinen, die die von Apple mittlerweile eingestellte OLED-Funktionstastenleiste Touch Bar eingebaut haben.

Wie der schwedische Developer Martin Persson in seinem Blog berichtet, war es ihm nach Upgrade seines 2019er MacBook Pro auf macOS 12 alias Monterey nicht mehr möglich, die Remote-Desktop-Lösung Parsec vernünftig einzusetzen. Die Anbindung brach alle paar Sekunden ein, es kam zu einem konstanten Audio-Lag und "Rubber Banding". Persson vermutete zunächst, dass Parsec Monterey einfach noch nicht adäquat unterstützte, in Supportforen fand er zum Thema aber keine Infos.

Nach weiteren Versuchen des Troubleshooting ergab sich, dass auch andere Streaming-Services wie Steam Play betroffen waren, zudem war die gesamte Internetanbindung am Mac nur noch halb so schnell, obwohl ein iPhone-Speedtest im gleichen Netz zeigte, dass alles in Ordnung war. Weitere Untersuchungen zeigten, dass es zu "rhytmischen Wellen und Spikes" im Ping-Verhalten via WLAN kam. Das Problem war auch in anderen Netzwerken nachvollziehbar, verwirrenderweise allerdings nicht in einem frisch angelegten Nutzeraccount auf dem MacBook Pro.

Nach langer Suche erkannte Persson schließlich, dass es sich offenbar um einen Bug im Zusammenhang mit Apples lokalem Streamingprotokoll AirPlay handelt – denn er trat nur auf, wenn man in Netzwerken mit entsprechenden Geräten (Apple TV) unterwegs war. Genauer gesagt war ein Prozess namens "AirPlay (DFRExtra)" der Schuldige. Und das "DFR" steht hier für “Device Function Row”, eine Apple-Bezeichnung für die Touch Bar. Und siehe da: In selbiger hatte sich Persson einen AirPlay-Knopf hineinkonfiguriert. Offenbar läuft der Prozess Amok, sobald AirPlay-Geräte im Netz sind. Wird der Knopf hingegen entfernt, läuft die Netzwerkleistung wie gewohnt.

Persson reichte also über Apples Feedback-Assistenten einen Bug ein. Er konnte das Problem in allen macOS-Monterey-Versionen von 12.0 bis 12.4 nachvollziehen. Und es gab ein Happy End: Einige Monate später reagierte Apple tatsächlich. Auf sein Feedback-Filing erhielt der Entwickler eine Antwort und der Bugfix erschien in macOS 12.5 – allerdings kommentarlos und ohne Erwähnung in Apples Beipackzettel. Der Prozess "AirPlay (DFRExtra)" wurde so verändert, dass er offenbar nur noch dann nach AirPlay-Geräten sucht, wenn er tatsächlich aktiviert wurde – und nicht die ganze Zeit. Wird er deaktiviert, hört auch die Sucherei auf. macOS 13 alias Ventura, wo der Fehler ebenfalls präsent war, behebt ihn in Beta 3.

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(bsc)