Twitter schließt offenbar Nutzer ohne Account aus

Wer einen Link auf einen Tweet oder auf ein Twitter-Profil anklickt, landet nun nicht mehr am gewünschten Ziel, sondern auf einem Log-In-Bildschirm.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Wer die Webseite Twitter aufruft, wird automatisch auf eine Seite umgeleitet, die zum Anmelden oder zum Anlegen eines Accounts beim Kurznachrichtendienst auffordert. Ohne ein Nutzerkonto ist es nicht mehr möglich, Profile und Tweets einzusehen oder die Suchfunktion von Twitter zu nutzen.

In US-Medien wurde zunächst spekuliert, ob es sich dabei um einen Nebeneffekt der API-Änderungen der jüngeren Zeit handelt oder ob Twitter durch Account-Zwang die Abwanderung von Nutzern zu anderen Diensten wie Mastodon verhindern will. Technisch sauber umgesetzt ist Twitters neues Vorgehen jedenfalls nicht: Klickt man in Blogs oder Nachrichtenseiten einen eingebetteten Tweet an, gelangt man weder auf die Log-In-Seite, noch auf den Tweet, sondern die Twitter-Webseite präsentiert eine Fehlermeldung, dass etwas schief gelaufen sei. Klickt man dagegen auf den Verfasser des Tweets, führt ein Redirect auf die Log-In-Seite.

Ruft man ohne Anmeldung einen Tweet direkt auf, gibt es keine Aufforderung zum Anmelden, sondern eine Fehlermeldung.

Eine offizielle Mitteilung von Twitter gibt es dazu nicht. Auch haben wir darauf verzichtet, bei der Pressestelle anzufragen, da diese auf sämtliche Kontaktversuche automatisiert nur ein Kot-Emoji als Antwort sendet. Mittlerweile hat jedoch Elon Musk selbst indirekt bestätigt, dass das Verhalten gewollt sei. Tim Sweeney, CEO von Epic Games, hatte sich in einem Tweet darüber beschwert, dass sich das Internet unter anderem seit den jüngsten Änderungen auf Twitter und Reddit zunehmend kaputt und vernagelt anfühle. Musk antwortete darauf, dass einige hundert Unternehmen so viele Daten aus Twitter abziehen, dass der Punkt erreicht sei, an dem es das Nutzungserlebnis beeinträchtigte. Er sei offen für Vorschläge, wie man das stoppen könne.

(spo)