Twitter verpasst Trump-Tweet zu doppelter Stimmabgabe Warnhinweis

Der Kurznachrichtendienst hat einmal mehr einen Eintrag seines berühmtesten Nutzers um eine Warnung ergänzt. Es geht um mutmaßlichen Aufruf zu Wahlbetrug.

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Twitter verpasst Trump-Tweet zu doppelter Stimmabgabe Warnhinweis

(Bild: InFootage.com/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Twitter hat erneut eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump mit einem Warnhinweis versehen – diesmal geht es um einen Tweet, der als Ermunterung zur illegalen doppelten Stimmabgabe bei der Wahl im November verstanden werden könnte. Der Tweet verstoße gegen Richtlinien zur Wahrung der Integrität der Wahl, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. "Unser Ziel ist es, Menschen daran zu hindern, Ratschläge zur doppelten Stimmabgabe zu teilen, die illegal sein könnten", hieß es.

Der Tweet konnte daher nur noch eingeschränkt weiterverbreitet werden. Ein Klick auf den Warnhinweis führte aber zum Original. Es sei im öffentlichen Interesse, dass der Tweet weiter zugängig sei, hieß es. Twitter hatte erst vor etwa zehn Tagen einen Tweet Trumps zu angeblich bevorstehendem Wahlbetrug mit einem Warnhinweis versehen. Der Dienst prüft die Tweets des US-Präsidenten seit einigen Wochen deutlich strenger als davor.

In seinen Tweets vom Donnerstag hatte Trump Briefwähler dazu ermuntert, sich am Tag der Abstimmung trotzdem ins Wahllokal zu begeben, um sich der korrekten Zählung der eigenen Stimme zu versichern. Im Problemfall sollten die Bürger dann vor Ort nochmals abstimmen, damit keine Stimme verloren gehe, schrieb er. Die Wahlbehörden mehrerer Bundesstaaten haben die Bürger allerdings ermahnt, Trumps Appell nicht Folge zu leisten, weil dies zu längeren Schlangen und einem größeren Risiko der Übertragung des Coronavirus führen würde.

Trump, der selbst schon mehrfach per Brief gewählt hat – kritisiert Briefwahl immer wieder ohne Angabe von Gründen als besonders betrugsanfällig. Am Mittwoch hatte er Bürger in einem TV-Interview explizit ermuntert, doppelt abzustimmen, um die Widerstandsfähigkeit des Wahlsystems zu testen. Das ist allerdings gesetzeswidrig und kann mit Geld- und Gefängnisstrafe geahnt werden.

Facebook erklärte zu Trumps Interview, es verstoße gegen "Richtlinien, die Wahlbetrug verbieten und wir werden es löschen, es sei denn, es wird verbreitet, um die Aussagen zu korrigieren". (mho)