UCI-Gruppe rüstet Kinos auf digitales 3D um
Die europäische Kinogruppe will in 111 ihrer 200 Kinos Digitalprojektoren und 3D-Technik aufstellen. In Deutschland sollen zum Start von "Monsters vs. Aliens" Anfang April 17 von 24 UCI-Kinos den Film in 3D zeigen können.
Die UCI-Kinogruppe rüstet 17 ihrer 24 deutschen Spielstätten auf 3D-taugliche Digitalprojektion um. Das Kinocenter im Ruhr Park Bochum ist bereits mit der neuen Technik ausgestattet, zwischen Ende Februar und Anfang April sollen weitere 16 Kinos folgen. Die Umrüstung erfolgt im Rahmen einer Digital-Initiative, mit der die zu EMI-Mutter Terra Firma gehörende UCI/Odeon Group 111 ihrer insgesamt 200 Kinos in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Irland, Spanien, Portugal und Italien mit neuer Projektionstechnik ausstatten will.
Zur Umrüstung vorgesehen sind UCI-Kinos in Bad Oeynhausen, Kaiserslautern, Berlin (Eastgate, Colosseum, Zoo Palast), Hamburg (Mundsburg, Smart City, Othmarschen Park), Wilhelmshaven, Flensburg, Potsdam, Duisburg, Dresden, Hürth, Paderborn und Düsseldorf. Dazu wird ein weiteres Kino in Österreich mit Digitaltechnik ausgestattet, die Kinowelt Annenhof in Graz. In den Multiplexen wird zunächst jeweils ein Saal mit der neuen Technik ausgerüstet. Bis zum Deutschlandstart des 3D-Streifens "Monsters vs. Aliens" am 2. April sollen die Kinos einsatzbereit sein.
(Bild: NEC Display Solutions)
Den Aufbau der Digitalprojektoren und der 3D-Technik übernimmt der Vertragspartner RealD. Das Unternehmen wird europaweit 500 der insgesamt 1800 Leinwände in UCI-Kinos mit "NEC 1600"-Projektoren der Münchner NEC Display Solutions sowie 3D-Technik nach DCI-Standard ausrüsten. "Die Umrüstung der 500 Leinwände ist nur ein Teilschritt des großen Projektes 'Digitales Kino', das sich über mehrere Jahre hinziehen wird", erklärte eine UCI-Sprecherin gegenüber heise online.
Das Unternehmen hatte bereits mit der Installation eines Digitalprojektors im Berliner Zoo Palast im Jahr 2000 erste Erfahrungen mit der neuen Technik sammeln können. 2006 waren zwei Kinos der englischen Odeon-Kette zu Testzwecken komplett auf Digitalbetrieb umgestellt worden. Mit dem Einbau eines Digitalprojektors in der Kinowelt Millenium City in Österreich begann 2007 der sukzessive Ausbau in den Spielstätten der Betreibergruppe. Die derzeit laufende Ausbauphase hat im Dezember vergangenen Jahres begonnen und soll im Frühjahr abgeschlossen werden.
Das RealD-Verfahren basiert auf Polarisation. Um räumliche Bilder zu sehen, müssen Kinogänger leichte Polfilter-Brillen aufsetzen, die sie mit der Eintrittskarte erhalten. Das System benötigt neben dem RealD-Polarisierer, der vor dem Projektorobjektiv eingebaut wird, spezielle Silberleinwände.
Siehe dazu auch:
- 3D als Kinoverstärker. Interview mit Jeffrey Katzenberg. c't 26/08.
- 3D 2.0. Neuer Anlauf für Stereoskopie im Kino. c't 16/08.
(vbr)
