US-Behörden legen illegale Film-Websites still

Im Rahmen einer neuerlichen Aktion gegen Produkt- und Film-Piraterie im Netz haben US-Behörden neun illegale Film-Websites stillgelegt und damit verbundene Konten beschlagnahmt.

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Zum Auftakt einer neuen Initiative gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet haben US-Behörden am Mittwoch neun Websites stillgelegt, auf denen aktuelle Kinofilme und TV-Serien als Stream oder zum Download angeboten wurden. Der US-Zoll und die Bezirksstaatsanwaltschaft für das südliche New York beschlagnahmten die Domains der betreffenden Websites sowie Gelder von insgesamt 15 Paypal- und anderen Konten. Dabei wurden vier Durchsuchungsbefehle von Wohnungen vollstreckt, teilte die US-Zollbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) mit.

Auf den beschlagnahmten Domains prangten die Behörden-Siegel.

(Bild: ICE)

Auf Websites wie PlanetMoviez.com oder ThePirateCity.org, auf denen den Angaben zufolge aktuell im Kino gezeigte Filme wie "The A-Team", "Toy Story 3" oder "Sex and the City 2" oft nur Stunden nach dem Kinostart angeboten wurden, prangte am Mittwoch nur noch das ICE-Siegel mit dem Hinweis: "Diese Website wurde beschlagnahmt". Das gleiche Schicksal teilen TVShack.net, Movies-Links.tv, Filespump.com, ZML.com, Now-Movies.com sowie die Streaming-Angebote NinjaVideo.net und NinjaThis.net.

Die US-Behörden arbeiten dabei mit vom Zoll geführten National Intellectual Property Rights Coordination Center (IPR Center) zusammen, das den Kampf verschiedener Behörden gegen Urheberrechtsverletzungen, Produktpiraterie und Patentverletzungen auf Regierungsebene koordiniert. Im Rahmen der "Operation In Our Sites" nehmen die US-Behörden Websites ins Visier, über die etwa Urheberrechtsverletzungen begangen oder gefälschte Arzneimittel vertrieben werden. Mit im Boot sind dabei unter anderem der US-Filmindustrieverband MPAA sowie Gewerkschaftsvertreter der Film- und Fernsehbranche.

Die Beschlagnahme ist eine Aktion von vielen, mit denen Film- und Musikindustrie sowie Behörden die Verletzung geistiger Eigentumsrechte im Netz eindämmen wollen. Zuletzt hatten die Produzenten des Oscar-gekrönten Kriegsfilms "The Hurt Locker" mit einer Klagewelle gegen 5000 unbekannte Filesharer für Schlagzeilen gesorgt. "Es ist eine Herausforderung", sagte ein ICE-Sprecher dem Wall Street Journal. Bei der Bekämpfung von Rechtsverletzungen im Netz habe man es mit einem hohen Maß an technischer Raffinesse zu tun, dem die Regierung nicht immer etwas entgegenzusetzen habe. "Ich glaube nicht, dass wir die Internetpiraterie an einem Tag gestoppt haben".

Mit einem schönen Gruß an die Behörden wieder online.

Bisher richtet sich die Initiative nur gegen die Websites selbst. Angaben über eventuelle Verhaftungen machten die Behörden nicht. Auch zu möglichen Plänen, direkt gegen die Betreiber der Seiten selbst vorzugehen, machte der Behördensprecher keine Angaben. Die Site-Admins bleiben unterdessen nicht untätig, mindestens zwei der stillgelegten Websites waren am Tag nach der Beschlagnahme unter neuer Adresse wieder im Netz. (vbr)