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US-Regierung fordert Zugriff auf Daten in EU-Rechenzentren

Martin Holland

Microsoft kämpft vor Gericht dagegen, dass in den USA Daten herausgegeben werden müssen, die gar nicht in dem Land gespeichert sind. Nun hat die US-Regierung ihre Meinung vorgelegt und beruft sich auf ein Gesetz aus der Prä-Internet-Zeit.

Die US-Regierung beruft sich auf ein Jahrzehnte altes Gesetz, um den Zugriff auf Daten zu rechtfertigen, die US-Dienste im Ausland gespeichert haben. Das geht aus einer Antwort [1] auf eine Argumentation von Microsoft hervor, mit dem sich der US-Konzern gegen die Herausgabe von in Irland gespeicherten E-Mails wehrt, berichtet nun Ars Technica [2]. Vor dem Gericht, das über den Fall entscheiden soll, hat die US-Regierung nun unter Berufung auf den Stored Communications Act von 1986 argumentiert, Online-Inhalte seien ihrer Meinung nach nicht vom Vierten Zusatzartikel (Schutz vor staatlichen Übergriffen) geschützt.

Microsoft-Logo

Kann Microsoft europäische Daten vor dem (legalen) US-Zugriff schützen?

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

In dem Verfahren mit mutmaßlich weitreichenden Konsequenzen geht es um Daten, die in einem Rechenzentrum in Irland gespeichert sind. Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Drogenschmuggler hat die US-Regierung vor Gericht deren Herausgabe verlangt. Microsoft wehrt sich dagegen [3], fürchtet das Unternehmen doch um seine nicht-amerikanischen Kunden. Außerdem würden US-Unternehmen durch die Herausgabe solcher Daten gegen die (Datenschutz-)Gesetze anderer Staaten verstoßen, kritisierten Apple und Cisco [4], die Microsoft unterstützen. (mho [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2260639

Links in diesem Artikel:
[1] http://cdn.arstechnica.net/wp-content/uploads/2014/07/federalbrief-microsoftcase.pdf
[2] http://arstechnica.com/tech-policy/2014/07/obama-administration-says-the-worlds-servers-are-ours/
[3] https://www.heise.de/news/Microsoft-will-Zugriff-der-US-Regierung-auf-EU-Rechenzentrum-verhindern-2219295.html
[4] https://www.heise.de/news/Apple-und-Cisco-unterstuetzen-Microsoft-gegen-US-Zugriff-auf-EU-Rechenzentren-2224278.html
[5] mailto:mho@heise.de