US-Sicherheitsbehörde verspricht Besserung bei Passagierkontrollen

An US-amerikanischen Flughäfen werden die Passagiere derzeit strenger als sonst durchsucht. Nach Kritik auch aus der US-Regierung gelobt die zuständige Transportation Security Administration, ihre Methode zu verbessern.

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Die für die Sicherheit an US-amerikanischen Flughäfen zuständige Transportation Security Administration (TSA) will weiterhin die Flugpassagiere intensiv kontrollieren. TSA-Chef John Pistole hat aber auch angekündigt, dass die Durchsuchungsmethoden überarbeitet werden. Damit reagiert die Behörde offenbar auf Stellungnahmen von US-Präsident Barack Obama und seiner Außenministerin Hillary Clinton zu dem Problem.

Pistole sagte laut einer Mitteilung, seine Behörde arbeite kontinuierlich an der Verbesserung der Methoden. Dabei werde versucht, den besten Ausgleich zwischen Sicherheit und Wahrung der Privatsphäre herzustellen. Pistole erinnerte an den mutmaßlichen Selbstmordattentäter, der Weihnachten 2009 in Detroit versucht habe, ein Flugzeug in die Luft zu sprengen. Den Sprengstoff habe er in seiner Unterwäsche bei sich getragen.

Obama und Clinton hatten Verständnis für die Besorgnis in der Bevölkerung über die neuen Durchsuchungsmethoden geäußert. Dabei hatte der US-Präsident gefordert, Methoden zu finden, die weniger tief in die Privatsphäre der Menschen eingreifen. Clinton meinte, es solle geprüft werden, wie die Zahl der Menschen, die sich Körperscans oder dem Abtasten des Intimbereichs unterziehen müssen, verringert werden könne.

Nachdem im vorigen Monat Paketbomben mit mutmaßlich US-amerikanischen Zielen aufgetaucht waren, wurden an den Flughäfen in den USA die Sicherheitskontrollen verschärft. Passagiere, die sich weigern, die mittlerweile an 68 US-Flughäfen aufgestellten Körperscanner zu passieren, werden einer ausführlichen Leibesvisitation unterzogen. Dabei wird der Intimbereich anders als sonst üblich ebenfalls abgetastet.

Bürgerrechtler kritisieren, dass den Passagieren lediglich die Wahl bliebe, sich von den auch als "Porno-Scanner" titulierten Geräten möglicherweise gesundheitsgefährdend durchleuchten, von Sicherheitspersonal unsittlich berühren zu lassen oder auf den Flug zu verzichten. Dabei steigen in dieser Woche die Passagierzahlen rapide an, da Verwandte aus allen Teilen der USA zusammenkommen, um am Donnerstag traditionell das Thanksgiving-Fest gemeinsam zu begehen.

Der 31 Jahre alte Informatiker John Tyner avancierte dieser Tage zur Symbolfigur für den Unmut unter den Flugpassagieren, nachdem er sich am Flughafen von San Diego geweigert hatte, durch einen Ganzkörperscanner zu gehen und eine verschärfte Durchsuchung über sich ergehen zu lassen. Er schaltete sein Handy an und nahm sein Gespräch mit dem TSA-Personal auf. Demnach sagte er, "wenn Sie meinen Krempel berühren, lasse ich Sie festnehmen". Tyner wurde des Flughafens verwiesen. Auch wurde berichtet, dass eine an Krebs erkrankte Stewardess veranlasst wurde, ihre Brustprothese vorzuzeigen.

Auf der Videoplattform YouTube kursiert ein Film, der unter vielen US-Amerikanern für Empörung gesorgt hat. Er zeigt, wie am Flughafen Salt Lake City International der Oberkörper eines minderjährigen Jungen entblößt wird. Die TSA teilte dazu mit, ein Metalldetektor habe Alarm geschlagen. Bei der nachfolgenden Durchsuchung habe der Vater dem Jungen das Shirt ausgezogen, um den Vorgang zu beschleunigen. Danach habe der Vater den Jungen wieder angezogen – mehr sei nicht passiert. Die TSA weist darauf hin, dass niemand bei der Kontrolle dazu gezwungen werden kann, andere Kleidungsstücke als Schuhe, Jacken und Mäntel auszuziehen. (anw)