US-Tageszeitungen lassen Werbeplatz in Printausgaben von Google vermarkten

Noch diesen Monat soll ein Versteigerungssystem für Printanzeigen testweise in Betrieb gehen.

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Der US-amerikanische Suchmaschinendienstleister Google wird demnächst Anzeigen für gedruckte Tageszeitungen vermarkten. Die New York Times, deren Firmenmutter sich selbst an den Plänen beteiligt, berichtet, außer der New Yorker Tageszeitung hätten die Tribune Company, die Washington Post Company und Hearst ihre Beteiligung an einer dreimonatigen Testphase zugesagt. Sie soll Ende dieses Monats beginnen. In dieser Zeit sammelt Google ähnlich wie für seine online geschaltete Reklame Anzeigenplatz-Gebote für insgesamt 50 große Tageszeitungen.

An der Testphase wollen sich laut Bericht rund hundert Unternehmen beteiligen. Google werde von den Werbeumsätzen zunächst nicht profitieren, sondern erst, wenn das neue System voraussichtlich kommendes Jahr die Betaphase verlässt. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, ein einziges System für Online- und Printwerbung aufzubauen, über das die Werbe-Interessierten ihre Anzeigen über die verschiedenen Medien verteilen können. Mit Printanzeigen in Tageszeitungen werden laut New York Times in den USA jährlich 48 Milliarden US-Dollar umgesetzt.

Google sucht immer wieder die Nähe zu Tageszeitungen. Seit September können beispielsweise Internetnutzer über "News Archive Search" in den – auch kostenpflichtigen – Archiven von Printausgaben stöbern. Das Verhältnis des US-Suchkonzerns zu den Tageszeitungen ist allerdings nicht ungetrübt. Kürzlich setzte ein belgisches Unternehmen gerichtlich durch, dass Artikel einiger deutsch- und französischsprachiger Tageszeitungen nicht bei Google Belgien gelistet werden dürfen. Im Februar dieses Jahres kritisierte der Präsident des Weltverbands der Zeitungen den Suchmaschinenanbieter. Diesem wird mitunter vorgeworfen, von fremden Inhalten zu profitieren. (anw)