USA: Mann "erschießt" Polizei-Roboterhund​

In den USA hat sich ein bewaffneter Mann in einem Haus verbarrikadiert. Die Polizei setzte einen Roboterhund ein, der daraufhin von dem Mann zerstört wurde.

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Erschossener Polizeihund

Den Roboterhund der US-Polizei trafen drei Schüsse.

(Bild: Massachusetts State Police)

Update
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Imke Stock

In den USA wollte, wie die Polizei diese Woche berichtet hatte, ein SWAT-Team einen bewaffneten Mann festnehmen, der sich in Barnstable (Massachusetts) in einem Haus verbarrikadiert hatte. Zur Unterstützung kam dabei laut Bericht der Massachusetts State Police auch ein Roboterhund namens "Roscoe" zum Einsatz, der bei dem Einsatz mit einer Schusswaffe zerstört wurde. Die Polizei in Massachusetts war 2019 die erste US-Polizeibehörde, die Roboter von Boston Dynamics testete.

Der Mann hatte beim ersten Erscheinen der Polizei mit einem Gewehr auf die Einsatzkräfte gefeuert und sich dann in dem Haus verbarrikadiert, heißt es laut Polizeibericht. Daraufhin wurde zur Unterstützung das Bombenräumkommando angefordert. Dieses verfügt über mehrere Roboter, um gefährliche Situationen aufzuklären.

Die Polizisten setzten zwei Raupenroboter vom Typ PackBot 510 und einen ihrer Roboterhunde namens "Roscoe" des Typs SPOT des Herstellers Boston Dynamics ein. Mithilfe der drei Roboter wollten die Polizisten sich einen Überblick über die Situation in dem Haus verschaffen und den Mann lokalisieren. Die Roboter verfügen über eine Kamera und werden per Fernsteuerung bedient.

Nachdem Roscoe zunächst das Erdgeschoss und die oberen Stockwerke des Gebäudes untersucht hatte, ohne den Mann zu finden, wurde er in den Keller geschickt. Während der Roboterhund mit seinem Arm einen Schrank öffnete, kam der mit einem Gewehr bewaffnete Mann aus einem anderen Kellerraum. Er warf den Hund um und ging dann mit dem Gewehr in der Hand Richtung Treppe. Nicht wissend, dass SPOT-Roboterhunde sich von selbst wieder aufrichten können, was Roscoe auch tat und dem Mann folgte. Dieser versuchte Roscoe wieder umzuschubsen und schoss dann mehrmals auf den Roboterhund.

Die Verbindung von Roscoe zu seinem Roboterführer brach daraufhin abrupt ab. Der Mann bewegte sich weiter durch das Haus und schoss anschließend auch auf einen der PackBot-Roboter, der gerade durch eine Tür kam. Dieser Schuss ging daneben und traf außerhalb des Hauses den Pool im Hinterhof. Letztendlich setzte das SWAT-Team Tränengas im Haus ein, um den Bewaffneten zur Aufgabe zu bringen. Der Mann ließ sich kurz darauf ohne weitere Zwischenfälle festnehmen. Bis auf die Reizung durch das Tränengas gab es keine weiteren Verletzungen. Nur Roscoe wurde von drei Kugeln getroffen und ist nicht mehr funktionstüchtig.

Nach der Tatortaufnahme wurde Roscoe zum Hersteller Boston Dynamics gebracht. Dort soll eine Schadensbewertung durchgeführt werden. Die zerstörten Teile will das Unternehmen für Forschungszwecke behalten. Das Bombenräumkommando soll einen neuen SPOT-Roboterhund als Ersatz bekommen. Polizei und Feuerwehr setzen mobile Roboter ein, wenn es für Menschen zu gefährlich wird. Roboter wie SPOT können nicht nur Gelände und Gebäude mit verschiedenen Sensoren aufklären, sondern mit einem Greifarm auch Türen öffnen. Ausgestattet mit Kamera und Mikrofon kann über einen Roboter als Vermittler auch ein erster Kontakt zu Menschen hergestellt werden. In Malaga unterstützt ein Roboterhund die Polizei und patrouilliert durch die Stadt.

Update

Im ersten Satz spezifiziert, dass die Polizei im März berichtet hatte. Der Vorfall ereignete sich nicht vergangene Woche.

(mack)