Übernahme von Orange Austria macht sich für Drei-Gruppe bezahlt

2013 war für den österreichische Mobilfunker Drei und auch die gesamte europäische Drei-Gruppe ein gutes Jahr. Umsatz, Kundenzahl und Marge sind gestiegen.

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Für die Mobilfunkgruppe 3 Europe des Mischkonzerns Hutchison Whampoa war 2013 ein gutes Jahr. Der Umsatz kletterte im Vergleich zu 2012 um sechs Prozent auf rund 62 Milliarden Hongkong-Dollar (HKD). Das entspricht 5,8 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 38 Prozent auf 12,6 Milliarden HKD (1,2 Milliarden Euro). Nach Abschreibungen blieb ein EBIT von 4,9 Milliarden HKD (455 Millionen Euro), ein Zuwachs von 54 Prozent.

Die Gruppe umfasst die in der jeweiligen Landessprache "Drei" genannten Mobilfunk-Anbieter in Österreich, Dänemark, Großbritannien, Italien, Irland und Schweden. Im Jahresverlauf konnten sie alle ihren Kundenstock ausbauen. Gemeinsam kamen sie zum Jahreswechsel 26,6 Millionen Kunden (plus 13 Prozent). 22,1 Millionen davon hatten im Schlussquartal auch tatsächlich Umsatz gebracht (plus 19 Prozent). Gleichzeitig mussten sie Rückgänge beim Durchschnittsumsatz je Anschluss (ARPU) um zwölf Prozent hinnehmen. Das erklärt den im Vergleich zur Entwicklung der Kundenzahl geringen Umsatzanstieg von sechs Prozent. Der rückläufige ARPU ist zum Teil auf gesunkene Zusammenschaltungsentgelte zurückzuführen.

Den größten Kundenzuwachs gab es in Österreich; Drei Austria hatte am 3. Januar 2013 den größeren Konkurrenten Orange Austria übernommen. Das brachte auf einen Schlag 1,5 Millionen zusätzliche Kunden. Außerdem konnte das Unternehmen im Jahresverlauf 214.000 Anschlüsse netto zulegen, sodass zum 31. Dezember 3,428 Millionen Kunden gezählt wurden. Das ist eine Verdoppelung im Jahresabstand.

Außerdem konnte das Unternehmen von Skalenvorteilen profitieren: Sowohl Umsatz (plus 106 Prozent), als auch Nettomarge aus dem Endkundengeschäft (plus 189 Prozent), EBITDA (plus 264 Prozent) und EBIT (plus 563 Prozent) legten stärker zu, als die Zahl der Anschlüsse. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres will "3 Ireland" den dortigen Mitbewerber O2 übernehmen. 3 wäre dort dann sogar der zweitgrößte Anbieter und sollte dann ein positives EBIT erzielen können. Die fünf Schwesternetze weisen dies bereits auf, wenngleich es in Italien mit 300.000 Euro nur knapp erreicht wurde.

Jeder vierte europäische Drei-Anschluss dient dem mobilen Breitbandzugang zum Internet. Alle Kunden zusammen generierten im vergangenen Jahr Datenverkehr von 384 Petabyte, ein Zuwachs von 56 Prozent. Pro Kunden gerechnet stieg der Jahresverbrauch von 14 auf 18,2 Gigabyte. Die ebenfalls unter "3" auftretenden Netzbetreiber in Asien gehören zu anderen Teilen der Konzernfamilie. Der Gesamtkonzern Hutchison Whampoa konnte 2013 seinen Umsatz um vier Prozent auf knapp 413 Milliarden HKD (38,7 Milliarden Euro) ausbauen. Der den gewöhnlichen Aktionären zurechenbare Reingewinn stieg laut Mitteilung (PDF) um 20 Prozent auf 31,1 Milliarden HKD (2,9 Milliarden Euro). (jes)