Ukraine-Krieg: Musk warnt vor russischen Luftangriffen auf Starlink-Antennen

Nach Beginn des russischen Angriffs hatte SpaceX Antennen für sein Satelliteninternet in die Ukraine geschickt. Deren Benutzung ist aber nicht ungefährlich.

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(Bild: Starlink)

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Wenige Tage nachdem SpaceX sein Satelliteninternet Starlink in der Ukraine freigeschaltet und Antennen in das Kriegsgebiet geschickt hat, warnt Elon Musk jetzt vor den mit der Benutzung verbundenen Gefahren. Starlink sei in einigen Gebieten der Ukraine das einzige nicht-russische Kommunikationssystem, das noch funktioniere, die Gefahr, dass es angegriffen werde, sei hoch, twitterte er. Es sollte also mit Vorsicht benutzt werden. Die Technik sollte nur angeschaltet werden, wenn nötig und die Antenne so weit wie möglich von Menschen entfernt aufgestellt werden, ergänzte er. Außerdem sollte sie getarnt werden.

Auf die mit dem unerprobten Einsatz von Starlink in einem Kriegsgebiet verbundenen Gefahren hatte zuvor der Experte John Scott-Railton vom Citizen Lab aufmerksam gemacht. Russland habe Jahrzehnte an Erfahrung darin, Menschen über Technik zur Satellitenkommunikation zu orten und anzugreifen, hatte er auf Twitter gewarnt. Zwar funke eine Starlink-Antenne, anders als frühe Satellitentelefone, nicht mehr in alle Richtungen und sei deswegen nicht ganz so einfach zu orten.

Aber Russland habe in Syrien getestet, wie auch moderne Anlagen geortet werden können, um sie aus der Luft anzugreifen. Am Anfang eines Konflikts fühle sich Satelliteninternet oft wie die Rettung an, meint er. Aber rasch würden dadurch "sehr reale, tödliche neue Angriffsmöglichkeiten eingeführt". Auch gutgemeinte Initiativen, mit denen neue Technik als vermeintlich sicher in ein Konfliktgebiet geschickt werden, könnten Menschen das Leben kosten.

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte sich deren Vizepremier Mychajlo Fedorow direkt an Elon Musk gewandt und um die Freigabe von Starlink für sein Land gebeten. Musk hatte umgehend reagiert und die Freischaltung bestätigt. Wenig später hatte Fedorov mit einem Foto bestätigt, dass SpaceX tatsächlich innerhalb von nur zwei Tagen Starlink-Antennen in die Ukraine geschickt hatte. Die Warnung vor den damit verbundenen Gefahren hat Musk nun nachgeholt. Parallel dazu hat er auch bekannt gemacht, dass die Starlink-Antenne nach einem Update jetzt über einen Zigarettenanzünder im Auto betrieben werden könne und damit noch mobiler ist. Fedorov bedankte sich umgehend.

(mho)