Ukraine meldet Störfall in Atomkraftwerk

Im Atomkraftwerk Saporoschje im Südosten der Ukraine hat sich offenbar ein Unfall ereignet. Davon betroffen sein soll ein Reaktorblock.

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Störfall in ukrainischem Atomkraftwerk

Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk

(Bild: kmu.gov.ua)

Lesezeit: 2 Min.

Im Südosten der Ukraine hat sich ein Atomunfall mit noch unabsehbaren Folgen ereignet. Das teilt der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk mit. Betroffen sei das Atomkraftwerk Saporoschje im Südosten des Landes, sagte Jazenjuk am Mittwoch in Kiew. Er habe Energieminister Wolodimir Demtschischin angewiesen, zur Aufklärung und den Folgen des technischen Defekts eine Pressekonferenz einzuberufen. Der Minister sagte, nach seiner Einschätzung werde der Vorfall bis Freitag behoben sein.

Wärme- und Atomkraftwerk Saporoschje.

(Bild: Wikipedia, Ralf 1969 (CC BY-SA 3.0))

Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, ein Reaktorblock mit einer Bruttoleistung von 1000 MW sei von dem Unfall betroffen. Die Leitung des AKW hatte von einer Abschaltung des dritten Blocks am 28. November berichtet. Erhöhte Radioaktivität sei nicht gemessen worden.

Saporoschje gilt als leistungsstärkstes Kernkraftwerk Europas und liegt rund 570 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew. Die Anlage war 1984 in Betrieb genommen worden. In der Ukraine war es im April 1986 im Kernkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Atomkatastrophen weltweit gekommen.

Die Sprecherin des Kraftwerks Saporoschje sagte der Welt, der Block sei am 28. November für Reparaturarbeiten abgeschaltet worden. Der Grund sei eine Störung in der Elektronik. Die Reparaturarbeiten sollen bis zum 5. Dezember dauern, danach soll der Block wieder in Betrieb gehen. Eine erhöhte Radioaktivität auf dem Gelände des Kraftwerkes gebe es nicht, die Strahlung liege momentan im Bereich zwischen 8 und 12 Mikroröntgen pro Stunde. Was Jazenjuk mit dem Störfall meinte, wisse sie nicht. Die Abschaltung habe aber "Stromknappheit" zur Folge. (mit Material der dpa) / (anw)