Umfrage: Verbraucher beklagen schlechteren Zugang zu Bargeld

Eine Initiative von Bundesbank und Verbraucherzentralen will den Erhalt des Bargelds sichern. Grundlage ist eine repräsentative Umfrage.

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Das Nationale Bargeldforum soll unter anderem den Zugang zu Bargeld sichern.

(Bild: Hadrian/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

In Berlin wurde am Freitag das "Nationale Bargeldforum" gegründet. Die Initiative geht von der Deutschen Bundesbank aus, es beteiligen sich unter anderem Verbände aus Kreditwirtschaft, Einzelhandel und Automatenbetreibern. Und ebenso der Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Dieser hat zur Gründung des Forums eine repräsentative Umfrage mit 1000 Teilnehmern vorgelegt, laut derer die Menschen einen verschlechterten Zugang zu Bargeld sowie eine Abnahme der Möglichkeiten zur Zahlung mit Bargeld beklagen. So gaben 26 Prozent der Befragten an, die Wege zur nächsten Stelle für Auszahlungen hätten sich in den letzten drei Jahren verlängert. 13 Prozent sind der Meinung, die Wege hätten sich verkürzt, für 57 Prozent ergab es keine Veränderung. Dabei wurden in der Fragestellung laut einer Beschreibung der Studienparameter (PDF) auch ausdrücklich Banken, Geldautomaten sowie Supermärkte mit Bargeldauszahlung erwähnt.

Weniger schlecht wurden Veränderungen der Kosten für die Auszahlungen bewertet. 23 Prozent meinten, sie hätten sich erhöht, 8 Prozent sahen geringere Kosten, für 62 Prozent hat sich nichts geändert. Nicht nach einem Zeitraum von drei Jahren, sondern für die vergangenen sechs Monate wurde gefragt, als es um die konkrete Bezahlung mit Bargeld ging. Über ein Viertel, 27 Prozent, gaben an, sie hätten mindestens einmal nicht mit Bargeld zahlen können, 69 Prozent hatten dieses Problem nicht, und 5 Prozent der Befragten machten keine Angabe oder konnten sich nicht erinnern.

Hier sieht die Bundesbank Handlungsbedarf. Der für Bargeld zuständige Vorstand Burkhard Balz meint: "Ziel des Nationalen Bargeldforums ist es, Bargeld als effizientes und allgemein verbreitetes Zahlungsmittel in einer sich verändernden Zahlungslandschaft zu erhalten." Zwar gibt es laut Einschätzung der Bundesbank einen Trend zu digitaler Bezahlung in Geschäften. Aber laut einer eigenen, repräsentativen Studie der Bank wollen 93 Prozent der Befragten die Wahl zwischen Bargeld und digitaler Zahlmöglichkeit haben. Um das zu sichern, soll das Bargeldforum mindestens einmal jährlich in einer Vollversammlung zusammentreten, dazwischen sollen Arbeitsgruppen tagen.

(nie)