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Umweltbundesamt stellt Studie über Elektroschrott-Export vor

Jährlich werden mehr als 155.000 Tonnen Elektroschrot aus Deutschland ins außereuropäische Ausland exportiert. Darunter alleine rund 50.000 Tonnen PC- und Fernseh-Bildschirme.

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Von
  • dpa

Eine neue Studie für das Umweltbundesamt (UBA) zeigt, dass jährlich viel Elektroschrott vor allem nach Asien und Afrika exportiert – und dort nur selten umweltgerecht recycelt wird. Zudem werden defekte Geräte zum Teil als noch funktionstüchtig umdeklariert. Die Untersuchung wurde am heutigen Donnerstag auf der CeBIT in Hannover vorgestellt.

Laut Studie des Hamburger Instituts für Ökologie und Politik werden jährlich mehr als 155.000 Tonnen Elektroschrott aus Deutschland ins außereuropäische Ausland exportiert. Darunter seien alleine rund 50.000 Tonnen PC- und Fernseh-Bildschirme.

Die Geräte enthielten neben gesundheitlich unbedenklichen metallischen Rohstoffen auch einige gefährliche Stoffe. Diese müssten eigentlich geordnet verwertet werden, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht zu belasten, hieß es. Die exportierten Geräte stammten unter anderem von Flohmärkten, aus dem Second-Hand-Handel oder würden vom Sperrmüll geholt.

"Die Studie belegt die Dimension illegaler Exporte von Elektroaltgeräten", teilte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) mit. Es seien weitere Maßnahmen notwendig, um die Probleme zu lösen. Die Bundesregierung setze sich für eine europäische Regelung ein. Danach müsse ein Exporteur nachweisen, dass exportierte Geräte funktionstüchtig sind und es sich nicht um Abfall handelt. Außerdem müssten Exporteure die Kosten von Kontrollen tragen. In Deutschland sollten die zuständigen Behörden verstärkt Sammelplätze sowie Exporte kontrollieren.

UBA-Präsident Jochen Flasbarth sagte: "Mit den alten Elektrogeräten verlassen nicht nur viele Gefahrstoffe das Land, auch kostbare Rohstoffe wie Gold, Kupfer, Platin oder Indium gehen damit für den Rohstoffkreislauf bei uns verloren." So lange ein umweltgerechtes Recycling nur in Europa oder ähnlichen Regionen vertretbar und technisch zufriedenstellend möglich sei, sollten die Geräte dort verwertet werden. (anw)