Unreal gegen Nreal: Epic Games verklagt Hersteller von AR-Brillen

Epic Games hat in South Carolina Klage gegen den chinesischen Hersteller der Nreal-AR-Brillen eingerecht. Es geht um einen Namensdisput.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Nreal)

Lesezeit: 2 Min.

Epic Games verklagt einen Hersteller von AR-Brillen: Das beklagte Unternehmen heißt Shenzhen Tairuo Technology und tritt unter dem Namen Nreal auf. Das Unternehmen entwickelt die AR-Brille Nreal Light, die mittlerweile auch in Deutschland erhältlich ist. Epic wirft dem Unternehmen vor, seine Namensrechte an "Unreal" zu verletzen. Die Klage ging in der vergangenen Woche bei einem Gerichtshof in South Carolina ein.

Unreal ist eine Marke von Epic Games, die heute vor allem für den Spielebaukasten Unreal Engine verwendet wird. Nreal wolle von der Popularität dieser Marke profitieren, wirft Epic dem chinesischen Unternehemen in der Klageschrift vor. Die Unreal Engine gehört zu den meistgenutzten Spiele-Engines und ist aufgrund aufwendig gestalteter Demo-Videos nicht nur bei Entwickler-Teams, sondern auch bei Spielerinnen und Spielern bekannt.

Es sei kein Zufall, dass Nreal seine AR-Brille nach der führenden Spieleengine benannt hat, schreibt Epic darin. Die Einsatzfelder der Unreal Engine und der Nreal-Headsets betreffen laut Epics Argumentation beide interaktive, dreidimensionale Inhalte. Das chinesische Unternehmen wolle Nutzerinnen und Nutzer absichtlich verwirren und verletze dabei bestehende Markenrechte, argumentiert Epic Games. Die Spielefirma fordert finanzielle Entschädigung von Nreal. Außerdem soll das Unternehmen einen Markenrechtsantrag auf den Namen Nreal zurückziehen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Epic hatte bereits 2019 gegen Nreal Beschwerde beim US Patent and Trademark Office eingereicht, Gespräche zwischen den beiden Unternehmen scheiterten laut Epic allerdings – das sei der Anlass für die nun eingereichte Klage. Die AR-Brille Nreal Light ist beispielsweise in Japan bereits erhältlich, sie steht nun auch vor einem Marktstart in den USA. Auch in Deutschland ist die Nreal Light bereits erhältlich: Die Deutsche Telekom verlangt 800 Euro für das AR-Headset. Das angebotene Modell funktioniert allerdings ausschließlich mit dem 1150 Euro teuren Find X3 Pro von Oppo.

Der Hersteller bezeichnet die Nreal Light als "Mixed Reality": Gemeint ist dabei eine vergleichsweise komplexe Version der Augmented Reality, bei der die Umgebung erfasst wird, um computergenerierte Bilder möglichst passend ins Sichtfeld des Trägers einzublenden. Die Nreal Light hat drei Kameras zur Umgebungserkennung eingebaut, dazu kommen zwei Lautsprecher und Mikrofone für die Sprachsteuerung. Die Inhalte werden mit einer Auflösung von 1080p pro Auge in den Brillendisplays eingeblendet.

(dahe)