VIA bringt Lowcost-Chipsatz für AMD Duron

Der Chiphersteller VIA bringt mit dem KLE133 einen Chipsatz mit integrierter Grafik für AMDs Duron-Prozessoren.

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Der Chiphersteller VIA bringt mit dem KLE133 einen weiteren Chipsatz für AMD-Prozessoren auf den Markt. Mit integrierter Grafik und Beschränkung des Frontside-Bus auf 100 MHz zielt er auf den Lowcost-Markt. Tatsächlich positioniert VIA ihn auch nur als Duron-Chipsatz und schließt damit den AMD Athlon als geeigneten Prozessor implizit aus.

Die Innereien des KLE133 ähneln denen des VIA PLE133 für Intel-Prozessoren: Ein externer AGP-Anschluss ist nicht vorhanden, die eingebaute Grafik ist per AGP angebunden und stammt vom Trident CyberBlade. Sie nutzt per SMA (shared memory architecture, auch UMA genannt, unified memory architecture) einen Teil des Hauptspeichers, wodurch der Mainboardhersteller die Chips für einen separaten Grafikspeicher einspart. Doch die Geschwindigkeit leidet darunter, da Prozessor und Grafikchip sich die Speicherbandbreite teilen müssen. Das Speicher-Interface läuft mit 100 oder 133 MHz und unterstützt damit PC100- und PC133-Module. Die Southbridge ist per PCI angebunden, sodass die üblichen VIA-Chips VT8231, 82C686A und 82C686B zum Einsatz kommen können.

Auch wenn VIA explizit nur den Duron als perfekten Partner für den KLE133 empfiehlt, steht zu befürchten, dass dieser Chip in vielen vermeintlichen Schnäppchen-PCs oder -Notebooks mit hochgetakteten Athlon-Prozessoren zu finden sein wird. Denn Athlon und Duron verwenden das gleiche Bus-Interface, sodass die Athlons problemlos in Mainboards mit dem VIA KLE133 laufen müssten, zumindest sofern zwei Bedingungen erfüllt sind: Die Spannungswandler des Mainboards müssen für die deutlich höhere Stromaufnahme der Athlons ausgelegt sein, und es dürfen nur die Athlon-Versionen mit 100 MHz FSB-Takt zum Einsatz kommen. Die FSB266-Varianten funktionieren hingegen nicht.

Ähnlich unpassende Kombinationen von lahmen SMA-Chipsätzen mit schnellen Prozessoren stecken in vielen vermeintlichen Schnäppchen-Notebooks oder -PCs, die sich nur über die augenwischend hohe Gigahertz-Zahl des Prozessors verkaufen. Doch auf den Boards sitzt dann ein VIA KM133, PLE133 oder SiS 630, sodass die Prozessoren ständig gegen das lahme Speicher-Interface ankämpfen müssen und dabei eine Menge teure Rechenleistung verschenken.

Einen ersten Blick auf die beiden nahen Verwandten des VIA KLE133 bringt c't in Heft  12/2001 (ab 5. Juni am Kiosk): Im Testfeld der Einsteiger-Notebooks nutzt ein Gerät den VIA PLE133, und ein Notebook-Prototyp mit dem VIA KN133 und dem AMD Mobile Athlon 4 musste ebenfalls zeigen, was es kann. (jow)