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VIA kündigt Quad-Core-Prozessor an

Computex Christof Windeck

Obwohl es noch keine Produkte mit der Dual-Core-Version des Nano zu kaufen gibt, hat VIA nun den "QuadCore" angekündigt.

Eins, zwei, vier: Nach der Vorstellung [1] des Nano X2 [2] auf der CES im Januar und dessen Embedded-Versionen Eden X2 [3] (für lüfterlose Kühlung) und Nano X2 E [4] Anfang Mai folgt anlässlich der Computermesse Computex nun der "VIA QuadCore [5]": Dieser Prozessor ist pinkompatibel zu Nano und Nano X2, besitzt aber gleich vier der x64-tauglichen "Isaiah [6]"-Kerne. Bei einer Taktfrequenz von "1,2 GHz+" soll die Thermal Design Power (TDP [7]) 27,5 Watt betragen. Damit ist der QuadCore laut VIA "um 21 Prozent effizienter als der nächste Konkurrent", ohne Letzteren zu nennen. AMD hat allerdings beispielsweise den 35-Watt-TDP-Mobilprozessor Phenom II Quad-Core Mobile N970 im Angebot, der mit 2,2 GHz nicht nur sehr viel höher taktet als der VIA QuadCore, sondern auch einen zweikanaligen Speicher-Controller enthält – dessen Leistungsaufnahme ist also bereits eingerechnet.

Der VIA QuadCore kommuniziert via V4-Frontsidebus (FSB) mit dem Chipsatz, in dem der Speicher-Controller steckt. Der V4-Bus ist bei den jüngsten VIA-Chipsätze VX900 [8] oder VN1000 [9] laut Webseite für maximal 200 MHz ausgelegt, wegen der X4-Datenübertragung spricht VIA dann von "800 MHz FSB". Der VIA QuadCore soll am "1333 MHz V4-Bus" laufen – welcher Chipsatz das kann, verrät VIA bisher nicht. Der VN1000 besitzt jedenfalls einen zweikanaligen Speicher-Controller, der anscheinend 8 GByte DDR3-SDRAM pro Kanal anbinden kann; die Webseite ist diesbezüglich ungenau, weil sie dem FastStream64-Speicher-Controller an anderer Stelle bis zu 32 GByte physischen Speicher zutraut.

Auf der Trägerplatine – dem Die [10] Carrier – des VIA QuadCore sitzen zwei Nano-X2-Dice nebeneinander, sie nutzen einen gemeinsamen V4-Bus zum Chipsatz. Auch die beiden Kerne eines Nano X2 teilen sich den FSB und besitzen nicht etwa einen gemeinsam genutzten L3-Cache, über den sie Daten austauschen könnten. Somit dürfte der FSB insbesondere beim VIA QuadCore zum Flaschenhals werden. Immerhin stehen jedem Isaiah-Kern 2× 64 KByte L1-Cache und 1 MByte L2-Cache zur Verfügung. Ebenso wie den Nano X2 lässt VIA den QuadCore in 40-Nanometer-Technik fertigen; den ursprünglichen Nano [11] fertigt Fujitsu in einem 65-nm-Prozess.

Einen genauen Liefertermin für den QuadCore nennt VIA Technologies bisher nicht. (ciw [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1241943

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Dual-Core-Prozessor-von-VIA-1163397.html
[2] http://www.via.com.tw/en/products/processors/nanoX2/
[3] http://www.via.com.tw/en/products/processors/edenX2/
[4] http://www.via.com.tw/en/products/processors/nanoX2e/index.jsp
[5] http://www.via.com.tw/en/products/processors/quadcore/index.jsp
[6] http://www.via.com.tw/en/products/processors/isaiah-arch/
[7] http://www.heise.de/glossar/entry/Thermal-Design-Power-397869.html
[8] http://www.via.com.tw/en/products/chipsets/v-series/vx900/index.jsp
[9] http://www.via.com.tw/en/products/chipsets/v-series/vn1000/index.jsp
[10] http://www.heise.de/glossar/entry/Die-398061.html
[11] https://www.heise.de/news/VIA-Centaur-stellt-neue-Prozessorarchitektur-CN-Isaiah-vor-182302.html
[12] mailto:ciw@ct.de