Computex

VIA kündigt Quad-Core-Prozessor an

Obwohl es noch keine Produkte mit der Dual-Core-Version des Nano zu kaufen gibt, hat VIA nun den "QuadCore" angekündigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Eins, zwei, vier: Nach der Vorstellung des Nano X2 auf der CES im Januar und dessen Embedded-Versionen Eden X2 (für lüfterlose Kühlung) und Nano X2 E Anfang Mai folgt anlässlich der Computermesse Computex nun der "VIA QuadCore": Dieser Prozessor ist pinkompatibel zu Nano und Nano X2, besitzt aber gleich vier der x64-tauglichen "Isaiah"-Kerne. Bei einer Taktfrequenz von "1,2 GHz+" soll die Thermal Design Power (TDP) 27,5 Watt betragen. Damit ist der QuadCore laut VIA "um 21 Prozent effizienter als der nächste Konkurrent", ohne Letzteren zu nennen. AMD hat allerdings beispielsweise den 35-Watt-TDP-Mobilprozessor Phenom II Quad-Core Mobile N970 im Angebot, der mit 2,2 GHz nicht nur sehr viel höher taktet als der VIA QuadCore, sondern auch einen zweikanaligen Speicher-Controller enthält – dessen Leistungsaufnahme ist also bereits eingerechnet.

Der VIA QuadCore kommuniziert via V4-Frontsidebus (FSB) mit dem Chipsatz, in dem der Speicher-Controller steckt. Der V4-Bus ist bei den jüngsten VIA-Chipsätze VX900 oder VN1000 laut Webseite für maximal 200 MHz ausgelegt, wegen der X4-Datenübertragung spricht VIA dann von "800 MHz FSB". Der VIA QuadCore soll am "1333 MHz V4-Bus" laufen – welcher Chipsatz das kann, verrät VIA bisher nicht. Der VN1000 besitzt jedenfalls einen zweikanaligen Speicher-Controller, der anscheinend 8 GByte DDR3-SDRAM pro Kanal anbinden kann; die Webseite ist diesbezüglich ungenau, weil sie dem FastStream64-Speicher-Controller an anderer Stelle bis zu 32 GByte physischen Speicher zutraut.

Auf der Trägerplatine – dem Die Carrier – des VIA QuadCore sitzen zwei Nano-X2-Dice nebeneinander, sie nutzen einen gemeinsamen V4-Bus zum Chipsatz. Auch die beiden Kerne eines Nano X2 teilen sich den FSB und besitzen nicht etwa einen gemeinsam genutzten L3-Cache, über den sie Daten austauschen könnten. Somit dürfte der FSB insbesondere beim VIA QuadCore zum Flaschenhals werden. Immerhin stehen jedem Isaiah-Kern 2× 64 KByte L1-Cache und 1 MByte L2-Cache zur Verfügung. Ebenso wie den Nano X2 lässt VIA den QuadCore in 40-Nanometer-Technik fertigen; den ursprünglichen Nano fertigt Fujitsu in einem 65-nm-Prozess.

Einen genauen Liefertermin für den QuadCore nennt VIA Technologies bisher nicht. (ciw)