Verizon vollzieht MCI-Übernahme

Der US-Carrier zahlt für MCI insgesamt 8,5 Milliarden Dollar. MCI-Aktionäre erhalten Verizon-Aktien und Bargeld im Gesamtwert von mindestens 20,40 US-Dollar je Aktie. Das neue Unternehmen hat rund 250.000 Mitarbeiter.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der zweitgrößte Telefonkonzern der USA, Verizon Communications Inc., hat die Übernahme des US-Carriers MCI Inc. vollzogen. Dies hat Verizon am Freitag bekanntgegeben. Als letzte Instanz hatte am 25. Dezember auch die Washington Utilities and Transportation Commission dem Verkauf zugestimmt.

MCI-Aktionäre erhalten von Verizon je Aktie mindestens einen Gegenwert von 20,40 US-Dollar, und zwar in Form von 0,5743 Verizon-Aktien je MCI-Anteil sowie 2,74 US-Dollar je Aktie in bar. Dies läuft auf einen Kaufpreis von rund 8,5 Milliarden US-Dollar (rund 7 Milliarden Euro) hinaus, den Bargeldanteil der Transaktion gibt Verizon mit 779 Millionen US-Dollar an.

Verizon kommt nach der MCI-Übernahme auf einen Umsatz von rund 90 Milliarden Dollar und kommt auf rund 250.000 Beschäftigte. Die Gesellschaft behält ihren Sitz in New York. MCI wird – zusammen mit der bisherigen Verizon Enterprise Solutions Group – in die neu gebildete Unternehmenssparte Verizon Business eingegliedert, die sich auf mittelgroße Unternehmens- und auf Behördenkunden konzentrieren wird. Verizon verfügt über ein riesiges Festnetz-, Mobilfunk- sowie Unternehmens- und Behördengeschäft. Die Mobilfunktochter Verizon Wireless hat allein 49,3 Millionen Kunden. Der bisherige MCI-Chef Michael Capellas verlässt dpa zufolge das Unternehmen.

Seit Februar 2005 hatten sich Verizon und die US-Telco Qwest einen Bieterstreit um MCI geliefert. Im Oktober gaben die MCI-Aktionäre ihre Zustimmung zur Übernahme durch Verizon. Zuvor war der Traditionskonzern, der 1997 vom wesentlich kleineren Konkurrenten WorldCom geschluckt worden war, wegen betrügerischer Machenschaften der WorldCom-Führung, darunter Bilanzfälschungen an den Rand des Ruins geraten. Nachdem MCI zuletzt wieder Gewinne erzielt hatte, musste es erst heute den für ersten drei Quartale 2005 ausgewiesenen Nettogewinn nach unten korrigieren. (ssu)