Vermisster Tarnkappen-Kampfjet: US-Militär findet Trümmer

Seit Sonntag wurde ein Kampfjet des Typs F35B vermisst, nachdem der Pilot sich mit dem Schleudersitz gerettet hatte. Nun wurden Trümmer gefunden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 166 Kommentare lesen

F-35B in der Luft.

(Bild: Lockheed Martin)

Lesezeit: 3 Min.

Das US-Militär hat auf der Suche nach einem verschwundenen Kampfjet des Typs F-35B Lightning II des US Marine Corps wohl die Trümmer der Maschine gefunden. Das Trümmerfeld befinde sich in Williamsburg County im US-Bundesstaat South Carolina, teilte die Joint Base Charleston mit. Es befinde sich etwa zwei Stunden nordwestlich von dem Stützpunkt entfernt. Woran sich die zwei Stunden bemessen, geht aus dem Facebook-Post nicht hervor.

Der Kampfjet des Marine Fighter Attack Training Squadron war am Sonntag verschwunden, nachdem sich der Pilot wegen eines "Missgeschicks" mit dem Schleudersitz gerettet hatte, das Flugzeug ist mit aktiviertem Autopiloten weitergeflogen und aufgrund der Tarnkappenfunktion zunächst nicht auffindbar gewesen. Der Pilot sei in einem "stabilen Zustand" ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt worden. Das Militär bat daraufhin die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Suche nach dem F-35. Teams der Joint Base Charleston, der Marine Corps Air Station Beaufort, des 2nd Marine Aircraft Wing des MCAS Cherry Point, der Navy Region Southeast, der FAA, der Civil Air Patrol sowie diverse Polizeien in South Carolina waren letztlich mit ihrer Suche nach Trümmern erfolgreich.

Der Tarnkappenjet F-35 des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt – und als teuerste Waffe der US-Geschichte. Das Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug ist 15,7 Meter lang und hat eine Spannweite von 10,7 Meter. Es existiert in drei Grund-Varianten: als konventioneller Kampfjet F-35A, als Flugzeugträgerversion (F-35C) und wie in diesem Fall um einen F-35B – also einen Senkrechtstarter, der kürzere Strecken zurücklegt. Ein solcher Kampfjet kostet aktuell zwischen 80 Millionen und 100 Millionen US-Dollar (rund 75 bis 96 Millionen Euro).

Während der Entwicklung des Kampfjets waren Anfang 2020 rund 13 Jahre nach dem Erstflug noch viele Probleme aufgetreten. Seinerzeit hatte es noch diverse Software-, auch einige Hardwareprobleme gegeben. Diese Kampfjets werden mit Stealth-, also Tarnkappentechnik ausgestattet. Dabei wird die Ortung eines solchen Flugzeugs erschwert, indem Emissionen vermindert werden, die es selbst ausstößt oder reflektiert. Zu den Ländern, die F-35 bestellt haben, gehört auch Deutschland. Im Dezember 2022 hieß es, die Bundeswehr könne sich 35 F-35A aus ihrem Sondervermögen beschaffen. Kostenpunkt inklusive "umfangreichem Paket aus Triebwerken, rollenspezifischer Missionsausstattung, Ersatz- und Austauschteilen, technisch-logistischer Unterstützung, Ausbildung sowie Bewaffnung": 8,3 Milliarden Euro.

(anw)