Viag Interkom: mehr Kunden, weniger Mitarbeiter
Viag Interkom zeigte sich mit dem Verlauf des Mobilfunkgeschäfts zufrieden; künftig soll vor allem Datenkommunikation Umsatz bringen.
Trotz des nahezu gesättigten Marktes in Deutschland -- laut Regulierungsbehörde besitzen fast 70 Prozent der Deutschen ein Handy -- ist Viag Interkom mit dem vergangenen Quartal zufrieden. Dank des Weihnachtsgeschäfts mit 184.000 Neukunden hat Viag jetzt 3,65 Millionen Kunden. Etwa 49 Prozent davon sind Prepaid-, 51 Prozent Vertragskunden. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde ist im dritten Quartal von 26 Euro auf 29 Euro gestiegen. Bereits auf der CeBIT tritt Viag Interkom dann auch als O2 auf.
Konkrete Umsatzzahlen oder die Entwicklung des Verlusts wollte der Vorsitzende der Viag-Geschäftsführung, Rudolf Gröger, nicht kommentieren mit Verweis darauf, dass die Zahlen nur halbjährlich ermittelt würden. Den Schwerpunkt für die Zukunft legt das Mobilfunkunternehmen auf die Datenkommunikation. Der Umsatzanteil dieses Bereichs, der derzeit bei 13 Prozent liegt, soll vor allem der Pocket PC O2 xda mit Microsofts Betriebssystem Pocket PC 2002 steigern. Zu steigenden Umsätzen mit mobilen Datendiensten sollen aber auch Kunden beitragen, die das Palm-Betriebssystem bevorzugen: Sie sollen bei Viag Interkom demnächst mit dem Treo von Handspring auf ihre Kosten kommen.
Ungeachtet der optimistischen Aussagen der Viag-Manager machte noch während der Pressekonferenz eine ganz andere Nachricht die Runde: Während Gröger noch davon sprach, dass Viag Interkom beim Einstellungsstopp bleibe und auch betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen seien, "um die Zahl der Mitarbeiter zu optimieren", gab der Mutterkonzern schon Stellenstreichungen bekannt. Die britische mmO2, die ehemalige Mobilfunksparte von British Telecom, kündigte den Abbau von 500 Stellen an. Die Arbeitsplätze sollen bis März kommenden Jahres wegfallen, bestätigte das deutsche Unternehmen dann auch kurz darauf. (Rainald Menge) / (jk)
