Virtuelle Marktplätze für Computer-Teile geplant

Führende Computerhersteller wie Compaq und Gateway wollen zusammen mit einigen ihrer größten Zulieferer einen riesigen Online-Marktplatz für Komponenten und Teile aufbauen.

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Führende Computerhersteller wie Compaq und Gateway wollen mit einigen ihrer größten Zulieferer eine gemeinsame Firma gründen, um einen riesigen Online-Marktplatz für Komponenten und Teile aufzubauen. Die neue Handelsplattform soll den insgesamt zwölf Unternehmen zu Einsparungen innerhalb der globalen Lieferkette verhelfen. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Hitachi, Hewlett-Packard, Infineon und AMD. Der Markt für Komponenten und Teile ist vielversprechend. Bis zum Jahr 2004 soll sein Volumen auf 600 Milliarden US-Dollar anwachsen. Die Einsparungen könnten zwischen fünf und sieben Prozent erreichen, schätzt HP-Geschäftsführerin Carly Fiorina. Jedes Mitglied bringt 100 Millionen US-Dollar Startkapital in das Gemeinschaftsprojekt ein. Die Anteile an dem neuen Unternehmen, das in den nächsten zwei bis drei Monaten startklar sein soll, werden zu gleichen Teilen unter den Gründern vergeben.

Die Computerindustrie tritt damit in die Fußstapfen einiger Vertreter traditioneller Branchen wie Autofirmen oder Chemiekonzernen, die vergleichbare Pläne bereits vor einigen Wochen angekündigt haben. Ähnlich wie in der Automobilbranche wird sich auch das rege Feilschen um Computerteile nicht auf einen einzigen virtuellen Marktplatz beschränken. Obwohl das Konsortium um Compaq und HP betont, dass ihre Plattform offen für alle sei, kocht IBM lieber zusammen mit neun weiteren Unternehmen aus der Computer-, Elektronik- und Telekommunikationsbranche sein eigenes Online-Süppchen. Entsprechende Pläne kündigte der Computerhersteller gestern an, gab jedoch die Namen der Partner noch nicht bekannt.

Allerdings scheinen es die beiden Konkurrenten nicht darauf anzulegen, ihre virtuellen Handelsplätze gegeneinander abzuschotten. Es habe diesbezüglich Gespräche mit IBM gegeben. "Wir wären erfreut, wenn sie sich uns anschließen würden", sagte Fiorina. Auch Steve Ward, Generaldirektor des Industriesektors bei IBM, schließt eine Zusammenarbeit nicht aus: "Im Prinzip werden beide Plattformen miteinander kooperieren müssen." (atr)