Vodafone und O2 kündigen Handy-gestützten Bezahldienst an

Die Mobilfunkprovider Vodafone und O2 wollen im Frühjahr ein Bezahlsystem für Online-Bestellungen einführen, bei dem die Zahlung über das Handy autorisiert wird. Dazu gibt der Kunde bei der Bestellung seine Rufnummer und ein Passwort an. Er erhält dann eine SMS und autorisiert mit einer Antwort darauf die Zahlung. Die Kombination aus Kenntnis des Passworts und Besitz des Handys bietet prinzipiell mehr Sicherheit als etwa der nur durch ein Passwort geschützte Zugang zu PayPal (ohne Sicherheitsschlüssel).

Der Händler erhält nach erfolgter Zahlung eine Bestätigung und kann die Ware sofort versenden beziehungsweise einen Download freigeben. Er erfährt dabei keine Kontendaten oder Kreditkarteninformationen des Kunden. Der Dienstleister, der das System für die Mobilfunkprovider betreibt, zieht das Geld per Lastschrift vom Konto des Kunden ein. Der Händler bezahlt Transaktionsgebühren in noch nicht benannter Höhe. Für den Kunden fallen pro Bezahlvorgang keine Gebühren an, auch die Bestätigungs-SMS ist kostenlos.

Vertragskunden von O2 und Vodafone sollen das System ohne weitere Anmeldung nutzen können. Besitzer von Prepaid-Karten und Kunden anderer Netzbetreiber müssen sich hingegen kostenlos anmelden und eine Lastschriftermächtigung erteilen. Der Name des Systems soll in wenigen Wochen bekanntgegeben werden und dann von Vodafone, O2 und eventuell weiteren Kooperationspartnern gemeinsam beworben werden.

Handy-gestützte Bezahlssysteme sind recht bequem, hatten in Deutschland bislang aber wenig Erfolg. Am bekanntesten wurde Paybox: Unter Beteiligung der Deutschen Bank gestartet, eifrig beworben und von eBay als Bezahlsystem unterstützt, gewann es viele Kunden, die es aber offenbar zu wenig nutzten. Jedenfalls wurde der Dienst, der beispielsweise von Taxifirmen auch in der Offline-Welt zum bargeldlosen Bezahlen verwendet wurde, 2003 eingestellt. (ad)