WLAN-Router fürs dritte Funkband und weitere Wi-Fi-6-Neuheiten

Netgear will als ­erster Hersteller einen Router mit einem Modul ­fürs 6-GHz-Band auf den Markt bringen und D-Link kündigt den ersten Wi-Fi 6 USB-Adapter an.

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DSL-Router

(Bild: dpa, Frank Rumpenhorst/Archiv)

Lesezeit: 4 Min.

Mit drei 4-Stream-Funkmodulen soll Netgears Router RAXE500 die etablierten WLAN-Bänder 2,4 und 5 GHz sowie das wahrscheinlich ab Sommer 2021 in Deutschland nutzbare 6-GHz-Band gleichzeitig bedienen. Letzteres läuft unter der Bezeichnung Wi-Fi 6E und wird nach gegenwärtiger Planung in der EU zwischen 5,925 und 6,425 GHz liegen.

Dort finden sechs zusätzliche Kanäle in Standardbreite (80 MHz) oder drei extrabreite 160-MHz-Spuren Platz, womit Wi-Fi-6E-kompatible Geräte dem in Städten zunehmenden Gedränge im 5-GHz-Band ausweichen können. Eines der ersten könnte das neue Smartphone Samsung Galaxy S21 Ultra sein, in dem der Broadcom-Chip BCM4389 steckt. Alternativ wird das neue Band als Zubringer in verteilten WLANs (Mesh-Backbone) zum Einsatz kommen.

Passend dazu hat die Herstellervereinigung Wi-Fi Alliance (WFA) anlässlich der CES die Verfügbarkeit ihrer optionalen Konformitätsprüfung für Wi-Fi 6E verkündet (Wi-Fi 6E Certified). In der WFA-Datenbank taucht beispielsweise schon Intels M.2-PCI-Express-Adapter AX210 mit „6 GHz Spectrum Capabilities“ auf, den der Hersteller noch als „6E Pre-Certified“ bezeichnet. Ein Upgrade von Wi-Fi 6 auf Wi-Fi 6E durch den Tausch eines AX200-Moduls gegen das AX210 erscheint kaum sinnvoll, da die zurzeit in Notebooks steckenden Antennen nur fürs 2,4- und 5-GHz-Band ausgelegt sind. Für den höheren Frequenzblock dürften sie sich wegen Fehlanpassung kaum eignen.

Wie in der Branche üblich addiert Netgear beim RAXE500 die maximalen Bruttodatenraten der drei Funkmodule und wirbt so mit einer Spitzendatenrate von 10,8 GBit/s. Doch einen einzelnen Client wird der RAXE500 „nur“ mit maximal 4,8 GBit/s brutto (4 MIMO-Streams bei 160 MHz Kanalbreite) beliefern können – falls irgendwann 4-Stream-Module für Wi-Fi 6(E) auf den Markt kommen. Fürs verkabelte Netz hat der Router fünf Gigabit-Ethernet-Buchsen sowie einen NBase-T-Multi-Gig-Port, der 2,5 GBit/s schafft. Je zwei Gigabit-Ports sollen sich für verdoppelten Durchsatz ins LAN oder Internet (WAN) bündeln lassen (Link Aggregation).

Netgears Router RAXE500 funkt über drei WLAN-Module gleichzeitig, von denen eines für das kommende 6-GHz-Band gedacht ist (Wi-Fi 6E).

(Bild: Netgear)

Wann der RAXE500 zu welchem Preis erhältlich wird, war bei Redaktionsschluss noch offen. Ferner hat Netgear zur virtuellen CES zwei kompakte Wi-Fi-6-Access-Points fürs Homeoffice und kleine Firmen aufgelegt (WAX214 und WAX218) und den 4G-LTE-Mobilrouter LAX20 mit Wi-Fi 6 ins Lieferprogramm aufgenommen.

TP-Link hat zur CES sein Mesh-WLAN-Portfolio um gleich fünf Wi-Fi-6-Modelle erweitert, die im ersten Halbjahr 2021 hierzulande erscheinen sollen: Der Mesh-Node Deco X20 DSL überrascht mit einem integrierten xDSL-Modem für Supervectoring-Anschlüsse. Ihn ergänzen das Deco X20 Voice mit eingebautem Alexa-Lautsprecher sowie Mesh-Nodes mit 4G- und 5G-Mobilfunkmodem (Deco X20 4G, X50 4G, X80 5G).

Der Adapter D-Link DWA-X1850 bindet PCs per USB 3.0 in Wi-Fi-6-Funknetze ein.

(Bild: D-Link)

Mit der dritten Wi-Fi-6-Neuheit wartet D-Link auf: Der DWA-X1850 ist nach Angabe des Herstellers der erste USB-3.0-WLAN-Adapter, mit dem man PCs in ein Wi-Fi-6-Netz einbinden kann. Den Geschwindigkeitsangaben zufolge (2,4 GHz bis 574 MBit/s brutto, 5 GHz bis 1200 MBit/s) scheint er mit zwei MIMO-Streams zu funken und maximal 80 MHz breite Kanäle zu nutzen. Ferner will D-Link einen 5G-Mobilrouter mit Wi-Fi 6 herausbringen (DWR-2101). Beide Produkte sollen im Lauf des Jahres verfügbar werden.

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(ea)