WLAN-Tipps für Profis

Probleme mit dem WLAN? c't 3003 zeigt, wie du dein Netzwerk überprüfst und optimierst.

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Lesezeit: 20 Min.
Inhaltsverzeichnis

Egal ob zum Arbeiten, Streamen oder Zocken – eine flüssige und schnelle Internetverbindung ist wichtig. Was zu tun ist, wenn die Internetverbindung ruckelt oder der Ping bei Online-Spielen zu hoch ist, zeigt c't 3003 in diesem Video.

Transkript des Videos

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, das ist euer WLAN, bevor ihr dieses Video gesehen habt. Und so könnte euer WLAN nach ein paar Minuten Optimierung aussehen. Ihr kennt das wahrscheinlich. Manchmal ruckeln Netflix-Streams oder ihr habt einen sauschlechten Ping bei Fortnite oder sonst was. In diesem Video gehen wir mal ein paar ganz konkrete Tipps durch, wie man das repariert. Zum Beispiel mit Quality of Service Optimierung, mit besserer Router Platzierung oder zur Not mit dem Repeater. Und wir zeigen euch auch natürlich, wie man den WLAN-Durchsatz am besten misst. Nicht nur am Smartphone, sondern auch am Desktop. Bleibt dran!

Liebe Hackerinnen, liebe Internet-Surfer, herzlich willkommen hier bei...

So, jetzt geht's los mit WLAN. Vorab erstmal, die meisten Tipps hier in diesem Video sind allgemeingültig. Also das klappt generell mit so gut wie allen WLAN-Routern. Wir zeigen aber nur die konkreten Einstellungsoptionen von Fritzboxen. Einfach, weil die einen Marktanteil, je nachdem, wo man danach schaut, von bis zu zwei Dritteln haben. Also die Wahrscheinlichkeit, dass ihr zu Hause eine Fritzbox habt, die ist einfach hoch.

Der wichtigste Punkt, der die Download- und Upload-Geschwindigkeit in eurem WLAN Netz bestimmt, ist die Leitung selbst, also euer Internet-Tarif. Klar, wenn der Anbieter dir nur 16 MBit/s liefert, ist das Internet langsamer als bei einer 250 MBit/s-Leitung. Also das ist der erste, zugegebenermaßen sehr offensichtliche, Optimierungspunkt. Schaut, ob die gebuchte Leistung tatsächlich an eurem Router ankommt. Das könnt ihr euch in der Benutzeroberfläche eures Routers ansehen.

Die Benutzeroberfläche selbst erreicht ihr über den Browser, indem ihr entweder die IP-Adresse eingebt oder bei der Fritzbox einfach "fritz.box". Das Passwort ist auf der Rückseite des Routers aufgedruckt. Ich habe hier bei mir zu Hause einen Gigabit-Anschluss gebucht, also mit einem Gigabit Down und 50 Megabit Upstream, und entsprechend zeigt es hier auch 1,15 Gigabit im Down und 56,7 Megabit im Upstream an. Also ziemlich genau das, was mir mein Provider zugesichert hat, mit ein bisschen Puffer. Alles in Ordnung also.

Falls da aber weniger steht als das, was ihr gebucht habt, dann stimmt da womöglich providerseitig was nicht. Und ihr solltet bei der Hotline anrufen. Wenn ihr übrigens in dem Menü hier auf Kabel oder DSL klickt, also je nachdem wie das Internet bei euch ins Haus kommt, seht ihr noch mal mehr Details.

So, aber erfahrungsgemäß liegen die meisten WLAN-Probleme ja am WLAN und nicht an der Internetleitung. Was hier nämlich schon helfen könnte, ihr könnt im Router-Menü einer bestimmten Anwendung Vorrang vor allen anderen geben. Zum Beispiel einfach ein Gerät wie hier der Playstation oder eurem Laptop. Generell kann es sich lohnen, genauer mit der Priorisierung, also Quality of Service, kurz QoS, auseinanderzusetzen.

Gerade wenn ihr euren Internetanschluss nicht alleine verwendet, könnt ihr so genau festlegen, welche Geräte und Dienste welche Bandbreite benötigen. Egal ob ihr eine Fritzbox oder einen anderen Router verwendet. Wenn euer Router QoS unterstützt, dann sind oft zumindest zwei Funktionen ab Werk aktiv. Die Priorisierung von Datenpaketen für die VoIP Telefonie und da der Router nicht wissen kann, welche Anwendung man nutzt und welche einem wichtig sind, läuft der übrige Verkehr mit normaler Priorität.

Außerdem läuft in der Fritzbox ab Werk noch eine dritte, aber sehr wichtige Priorisierung, nämlich die Priorisierung der Quittungspakete für Downloads. Die Faustregel lautet, ohne Quittung kein Download. Und ja, je schneller die Quittung rausgeht, desto besser nutzt ein Download die Empfangsrichtung. Wenn du aber spezielle Anforderungen hast, musst du die Einstellung selbst eintragen.

Dafür bietet die Fritzbox drei Priorisierungsstufen: Echtzeitanwendung, priorisierte Anwendung und Hintergrundanwendung. Um QoS-Regeln für deine Anforderungen zu erstellen, öffnest du "fritz.box" im Browser und meldest dich an. Die QoS-Einstellung findest du im Menü Internet, Filter, Priorisierung. Für einige Anwendungen hat AVM schon Paketfilter definiert, sodass du diese nur noch zu einer Prioritätsklasse hinzufügen musst. Neben dem VoIP-Verkehr sind da Surfen, HTTP-Server, FTP-Server, BitTorrent, MS Remote Desktop, SSH, Telnet und alles außer Surfen und Mailen.

Um einen der fertigen Paketfilter einer Prioritätsklasse zuzuordnen, klickst du bei der gewünschten Prioritätsstufe auf "Neue Regel". Im nächsten Fenster wählst du im oberen Dropdown-Menü, für welche Netzwerkgeräte die Einstellungen gelten sollen. Also entweder für alle, für einzelne oder für eine bestimmte IP-Adresse. Im unteren Menü wählst du die Netzwerkanwendung aus. Nach einem Klick auf OK taucht die Anwendung für das gewünschte Gerät in der Kategorie auf.

Wenn du Filesharing-Dienste wie BitTorrent verwendest, empfiehlt es sich, diese zu den Hintergrundanwendungen hinzuzufügen und eine Regel für alle Netzwerkgeräte zu erstellen. Benutzt du SSH-Verbindungen, also wenn du andere Geräte per Kommandozeile steuerst, empfiehlt es sich, die Anwendung von SSH-Verbindungen für alle Netzwerkgeräte zu erstellen. Ist es sinnvoll, diese hoch zu priorisieren. So werden Tastatureingaben auch dann mit maximaler Geschwindigkeit wiedergegeben, wenn andere Anwendungen gerade viele Datenpakete senden. Zur gleichen Kategorie gehören Zugriffe auf entfernte Datenbanken. Auch dabei gehen viele kleine Pakete hin und her. Und wenn man seinen Datenbank-Client priorisiert, dann reagiert die Anwendung flüssig. Auch beim Online-Gaming ist eine priorisierte Anwendung sinnvoll. Da könnt ihr entweder einzelne Dienste hier hinzufügen, also eine Regel extra für FIFA zum Beispiel anlegen. Die genauen Ports findet ihr relativ schnell über Google. Einfach den Namen vom Game, Port, TCP, UDP eingeben und dann klickt ihr hier unter Listen auf "Netzwerkanwendungen hinzufügen" und gebt dann hier die Werte ein.

Dann noch unter "Priorisierte Anwendungen" hier auf "Neue Regel" klicken, bei Gerät die Playstation auswählen und hier im Feld darunter zum Beispiel FIFA. Wenn ihr Teams auf eurem PC priorisieren wollt, macht ihr das genauso. Also Ports ergoogeln, eine Netzwerkanwendung hinzufügen und dann unter Echtzeitanwendung als "Neue Regel" Teams auf eurem PC auswählen. Bei manchen Anwendungen klickt ihr hier unter Listen auf "Netzwerkanwendungen hinzufügen" und dann klickt ihr hier unter Listen auf "Netzwerkanwendungen hinzufügen" und dann macht ihr das genauso.

Bei manchen Anwendungen wie zum Beispiel Skype sind die Ports nicht fest. Da müsst ihr einfach Skype in das Feld "Netzwerk Anwendung" schreiben und bei Ports sowohl hier bei TCP und bei UDP auf "beliebig" klicken. Die Fritzbox erkennt dann die Skype Kommunikation und findet den richtigen Port selbstständig. Das funktioniert aber nur bei Anwendungen, die die Fritzbox auch kennt.

Wenn es aber auch nach dem Priorisieren weiter in eurem WLAN-Netzwerk ruckelt, solltet ihr euer Netz in eurer Wohnung genau anschauen bzw. messen. Dabei hilft euch die FRITZ! WLAN App. Die gibt es für iOS und Android und die funktioniert auch mit Nicht-Fritzboxen, also Routern, die nicht von AVM sind. Ihr klickt einfach hier auf "WLAN messen" und lasst das dann mindestens 30 Sekunden laufen. Je höher die gelbe Linie verläuft, umso besser ist der Durchsatz und je niedriger die grüne Linie, umso kürzer ist die Latenz, also die Laufzeit von den Paketen zwischen Router und Smartphone.

Wenn die Linien mit Durchsatz und Latenz einigermaßen gerade verlaufen, ist das erstmal gut. Achso, die Latenz sollte generell unter 20 Millisekunden sein, so vereinzelte Ausreißer sind aber nicht so wild. Wenn der Durchsatz arg stark hoch- und runtergeht, dann ist das ein Zeichen dafür, dass beim WLAN, was nicht so läuft, wie es soll. Was man dann als Erstes probieren sollte, die Position des Routers verändert. Ich habe schon mit eigenen Augen gesehen, dass Leute ihre Router in einem Metallschaltschrank drin hatten. Und Metallschränke sind jetzt nicht so optimal, was Funkwellen angeht.

Generell ist das gut, wenn euer Router eher Richtung Zimmerdecke platziert ist, z.B auf einem Schrank liegen. Ansonsten solltet ihr noch darauf achten, dass bei der gedachten Direktverbindung zwischen euren Geräten und dem Router keine Metallteile, zum Beispiel im Kühlschrank, die Verbindung stören. Eine coole Sache sind aber Spiegel. Damit könnt ihr nämlich Funkwellen tatsächlich um die Ecke herum leiten. Ähnlich gut funktionieren auch manche Fotos, wenn sie auf Metallplatten angeklebt sind. Aber alles, was dann hinter dem Spiegel oder der Fotoplatte oder dem Metallschrank steht, das kriegt die Funkwellen natürlich nicht ab.

Außerdem wichtig ist die Generation der WLAN-Hardware. Also Wi-Fi 4, 5, 6 oder 7, je höher, desto besser. Aber da steckt der Teufel natürlich auch im Detail. Siehe unser Video zu Wi-Fi 7. Auf jeden Fall spielt so Gefummel wie früher mit irgendwelchen Funkkanälen heute keine wirkliche Rolle mehr. Der Router verwaltet das standardmäßig von allein und das gilt auch für die genutzten Frequenzbänder, also 2,4, 5 oder 6 GHz.

Ich hatte bei mir früher immer separate 2,4 und 5 GHz WLAN aufgebaut, einfach weil ich Geräte hatte, die mit gemischten Funknetzwerken nicht klarkamen. Aber das sollte alles inzwischen Schnee von gestern sein. Was ihr mal ausprobieren könnt, wenn ihr nun einen sehr kleinen Bereich abdecken wollt oder wenn ihr so eine Wohnung habt, die nur aus einem Raum besteht oder wenn ihr eine kleine Ein- oder Zweiraumwohnung habt, solltet ihr mal versuchen, das 2,4 GHz Funknetz ganz abzustellen.

Die Faustregel ist 5 GHz und neuerdings 6 GHz sind deutlich schneller als 2,4 GHz Netze, haben aber auch eine deutlich niedrigere Reichweite als 2,4 GHz Netze. Was bringt dann das Abschalten von 2,4 GHz? Ganz einfach, wenn ihr viele Nachbarn habt, die 2,4 GHz verwenden, dann ist dieses Band sowieso überbevölkert. Abschalten kann dann helfen, weil bei 5 und 6 GHz auch die Störreichweite kürzer ist. Ob es was bringt, muss man dann halt ausprobieren.

Da die Fritz WLAN App nur auf Smartphones funktioniert, muss man am Laptop oder Desktop auf eine andere Möglichkeit zurückgreifen, wenn man den Datendurchsatz messen will. Das ist sinnvoll, weil wenn Smartphone und Laptop verschiedene WLAN-Hardware haben, dann laufen die auch unterschiedlich gut mit demselben Router. Anstatt Fritz WLAN nimmt man bei Fritzboxen iPerf. iPerf ist in Fritzboxen schon eingebaut. Damit können Netzwerkstrecken definiert gemessen werden. Das benutzen wir bei unseren c't-Tests auch immer. Also wie schnell ein bestimmtes Notebook, ein NAS, eine virtuelle Maschine oder ein Raspi an den Router angebunden ist. Einfach iPerf auf dem Netzwerkgerät installieren und kurz laufen lassen. Die Fritzbox antwortet auf iPerf-Requests nur clientseitig. Deswegen funktionieren nur iPerf in Version 1. und 2. Aktivieren könnt ihr den iPerf-Server der Fritzbox im Support-Menü unter Durchsatzmessung. Einfach über den Browser aufrufen und hier alle drei Haken setzen.

Je nach Gerät müsst ihr dann noch iPerf 2.x über die üblichen Paketmanager unter Linux oder macOS installieren. Die genauen Befehle dazu für die Messung findet ihr in der Beschreibung. Benutzt ihr Windows, könnt ihr euch das fertige Binary auf der Entwickler-Website einfach herunterladen. Vor der Messung solltet ihr darauf achten, dass eure Firewall den UDP und TCP-Verkehr auf Ports 4711 und 4712 durchlässt.

Nachdem ihr iPerf installiert habt, öffnet ihr das Terminal hier beispielsweise auf einem Mac und gebt einen Befehl ein.

Die einzelnen Parameter bedeuten dabei

-c: Client-IP-Adresse,

-p: IP-Port,

-u: User Datagram Protocol,

-b: maximale Sendebitrate,

-t: Dauer in Sekunden und

-i: Intervall zwischen Durchsatzangaben in Sekunden.

Die Sendebitrate sollte dabei die Geschwindigkeit haben, die eure Leitung rechnerisch maximal liefert, also in meinem Fall 1000 M für meine 1 Gigabit Leitung. In diesem Beispiel gebe ich also für eine UDP-Messung das hier ein: iperf -c 192.168.178.1 -p 4711 -u -b 1000m -t 240 -i 5

Um den TCP-Durchsatz zu messen, lässt man die minus -u-Option und die Bitratenbegrenzung weg. Außerdem noch wichtig für die Leitungsmessung sind die Parameter -d. Damit sieht man, wie viel die Leitung bei maximaler Auslastung hergibt und -p, damit sieht man die Kapazität für mehrere parallele Anwendungen.

Wenn das jetzt etwas schnell ging, wie iPerf im Detail funktioniert, haben das meine Kollegen bei der c't in diesem Artikel nochmal ausführlich zusammengeschrieben. Den verlinke ich euch in der Beschreibung. Und ah ja, die Fritzbox ist gerade 20 Jahre alt geworden. Und zu dem Anlass findet ihr bei heise online auch eine Artikelreihe, falls ihr euch noch weiter mit dem Thema beschäftigen wollt. Also zum Beispiel mit passendem Zubehör zur Optimierung und so weiter. Den Link zur Artikelreihe findet ihr in der Beschreibung. Auch in der Beschreibung und da findet ihr auch unser 3003-Angebot für drei Monate heise+-Abo zum halben Preis, wenn ihr uns unterstützen wollt.

So und wenn ihr jetzt eure Geräte durchgemessen habt, als grober Richtwert gilt, ab 100 Mbit pro Sekunde und konstanten Latenzen unter 10 Millisekunden sollten mehrere Geräte problemlos parallel funktionieren. Wenn Durchsatz und Latenz am gleichen Messort innerhalb von Sekunden stark schwanken oder sich die Linien kreuzen, dann ist die Fehlerrate so hoch, dass Downloads gedrosselt werden und ist bei Zeit kritischen Anwendungen zu Aussetzern kommen kann, also Hänger beim Netflix schauen zum Beispiel.

Denn wenn das passiert, solltet ihr entweder die Distanz zum Router verkürzen, was ja wahrscheinlich nicht so einfach ist in den meisten Fällen, weil die Hausanschlüsse ja irgendwo fest verbaut sind, oder ihr verbessert die WLAN-Versorgung per zusätzlichen Mesh-Node. Also einen Repeater aufstellen oder besser noch einen Access-Point. Ein Repeater schnappt sich ein WLAN-Signal und wiederholt es einfach, sodass dasselbe Datenpaket doppelt gesendet wird. Dadurch halbiert sich leider die Geschwindigkeit.

Ein Mesh hat mehr Eigenintelligenz. Das heißt, in einem Mesh-Netzwerk entscheidet der Router und der Mesh-Repeater automatisch, welches Endgerät sich mit dem Router oder Repeater verbindet, je nachdem, was die bessere Leistung bringt. Und wenn ich den Access-Point als Mesh-Client per Kabel an den Mesh-Master anschließe, erspart ihr euch auch den doppelten WLAN-Versand.

AVM hat eine Mesh-Funktion in die Fritzboxen integriert. Da entsteht ein Mesh-System, in dem man einen passenden Repeater oder Access-Point dazustellt und ihn da mit dem Router koppelt, einfach an beiden Geräten einen Knopf drücken und nach zwei Minuten funkt das Mesh. Das funktioniert bei Repeatern über WLAN genauso wie bei Access-Points über das Netzwerkkabel. Andere Router können natürlich auch Mesh-Netzwerke erstellen. Das Konzept ist dasselbe, nur dass eben Mesh-Master und Mesh-Nodes vom gleichen Hersteller sein müssen.

Wir haben hier testweise mal einen Repeater von AVM als Mesh-Node mit der Fritzbox 6600 Cable verbunden. Das geht entweder über eine LAN-Brücke, also LAN-Kabel in den Router und den Repeater stecken. Dann arbeitet der Mesh-Node als Access-Point oder über eine WLAN-Verbindung. Die FRITZ! WLAN-App zeigt euch, sobald sie einen Mesh-Node erkennt, auch an, ob der gut positioniert ist oder noch weiter weg vom Router stehen kann und wie gut der Node die zugedachte Fläche abdeckt.

Wenn ihr einen Node als Access-Point nutzen wollt, dann gilt ja, den könnt ihr am Ende eines Netzwerkkabels aufstellen und das Kabel kann ohne Auffrischung bis zu 100 Meter lang sein. Mit einem Switch am Ende kommen weitere 100 Meter Entfernung von dem Mesh-Master dazu. Bei WLAN-Anbindung ist im Haus natürlich schon nach 20 bis 30 Metern Ende Gelände.

Bei einem Mesh-System übernimmt der Mesh-Node alle Einstellungen vom Router, also auch die Priorisierung. Ihr habt dann ein großes Netzwerk und eure Geräte verbinden sich dann je nach Sendeleistung automatisch mit dem Router oder dem Mesh-Node. Aber was ich gerade ja schon gesagt habe, WLAN-Netzwerke brauchen tatsächlich spiegelnde Gegenstände wie Möbel oder eben Spiegel. Wenn spiegelnde Oberflächen fehlen, hilft es kaum, einen weiteren Mesh-Node zu installieren. Das kann dann nämlich sogar kontraproduktiv sein, falls die Nodes zu nah beieinander stehen.

Auf Freiflächen oder in großen Hallen sind Node-Abstände von 50 Metern und mehr sinnvoll, in normalen Gebäuden etwa die Hälfte. Wenn es eh schon viele WLAN-Geräte in eurer Umgebung gibt, dann stören sich die WLANs gegenseitig, wenn sie dasselbe Funkband verwenden. Wenn dann sowieso der Kauf eines neuen Mesh-Systems ansteht, dann sind Systeme mit drei Funkbändern von Vorteil, also nicht nur 2,4 und 5 GHz, sondern auch noch 6 GHz.

Naja, wenn ihr Geräte habt, die schon auf 6 GHz senden können, dann weicht ihr den Nachbarn aus, die halt nur 2,4 und 5 GHz verwenden. Ob es jetzt aber so ein Dickschiff sein muss oder ob auch so ein kleiner Mesh-Node genügt, der direkt in die Steckdose kann, ausreicht. Das hängt von euren Anforderungen ab. Vorteil an den größeren ist zum Beispiel die größere maximale Entfernung, wenn ihr ein Netzwerkkabel am Aufstellungsort habt. Falls nicht, kann man Mesh-Nodes nehmen, die über das Stromkabel mit der Fritzbox kommunizieren. Diese Steckdosenrepeater sollen nämlich nicht in eine Mehrfachsteckdose gesteckt werden.

Der wichtigste Punkt für schnelles Internet im Heimnetz ist erst mal die Leitung. Klar, die besten Optimierungstricks bringen nichts, wenn der Anschluss total lahm ist. Also super optimiertes Heimnetz mit 16 Mbit/s DSL-Leitung wird sehr wahrscheinlich immer schlechter sein als ein Billigrouter mit einem Gigabit Glasfaseranschluss. Außer man braucht das WLAN hauptsächlich für den Datenverkehr im eigenen Netz, zum Beispiel um große Videos aufs NAS zu schieben. Aber auch dann lohnt sich das auf jeden Fall mal anzuschauen, wie die WLAN-Abdeckung in der eigenen Wohnung ist, ob sich ein Mesh-Netzwerk lohnen könnte oder ob es schon was bringt, einfach das Gerät, das euch wegen ruckelnder Streams nervt, zu priorisieren.

Ja, wie ist das bei euch? Läuft das bei euch alles? Habt ihr alles verkabelt? Benutzt ihr WLAN? Schreibt das gerne in die Kommentare und vor allem auch gerne, zu welchen Themen wir Videos machen sollen. Da freuen wir uns immer über eure Vorschläge und natürlich auch gerne abonnieren. Tschüss!


c't 3003 ist der YouTube-Channel von c't. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen und Lukas Rumpler sowie die Video-Producer Şahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.

(rum)