Wachablösung bei Ethernet-Switches: Arista überholt Cisco im Rechenzentrum

Der Markt für Ethernet-Switches läuft bei weitem nicht so gut, wie noch vor kurzem erhofft. Ausnahme ist Arista.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen

(Bild: Juice Flair/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Pfister

Trotz des KI-Hypes keine vielversprechenden Zahlen bei Ethernet-Switches für Rechenzentren: Dell'Oro muss mit den Quartalszahlen im Q4/2023 die Erwartungen dämpfen. Gleichzeitig verzeichnete Arista jedoch in diesem Quartal den höchsten Umsatzzuwachs und beansprucht zum ersten Mal überhaupt die führende Umsatzposition vor dem Rivalen Cisco. All dies sogar noch vor der finalen Übernahme von Juniper durch HPE.

Die Ausgaben von Cloud-Service-Providern für Ethernet-Switches sind gemäß den Analysten zum ersten Mal seit drei Jahren zurückgegangen. Insgesamt verlangsamte sich das Umsatzwachstum im vierten Quartal 2023 weiter und verzeichnete ein schwaches Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Es wies in den einzelnen Regionen jedoch ein uneinheitliches Muster auf: Nordamerika und der Asien-Pazifik-Raum (ohne China) verzeichneten einen Rückgang. Der EMEA-Raum wuchs hingegen bei deutlicher Verlangsamung im Vergleich zu den vorangegangenen drei Quartalen.

Als Grund nennt Dell’Oro in erster Linie das schwächelnde Cloud-Segment. Dies begründen die Analysten mit der Verlagerung des Schwerpunkts der großen Cloud-Provider auf den Aufbau von KI-Infrastrukturen. Dort dominiert gemäß dem Report bei bestimmten Hyperscalern noch immer InfiniBand. Falls hier perspektivisch jedoch ein Durchbruch für Ethernet kommt, könnte dies die Zahlen in kommenden Quartalen jedoch genauso auch positiv beeinflussen. Daran arbeitet unter anderem bereits das Ultra Ethernet Consortium, aber auch Google mit seinem neuen Hardware Transport Protokoll Falcon.

200 Gbit/s, 400 Gbit/s und 800 Gbit/s fähige Switches machten 2023 bereits etwas mehr als 20 Prozent der gesamten Port-Auslieferungen aus. Die Analysten gehen von einer Beschleunigung der Einführung von 400-Gbit/s- und 800-Gbit/s-Switches in den Jahren 2024 und 2025 aus, da sie davon ausgehen, dass einige der KI-Workloads dann Ethernet bevorzugen. Im kürzlich veröffentlichten Bericht AI Network for AI Workloads erörtern sie auch bereits die potenzielle künftige Nutzung von Ethernet in KI-Infrastrukturen.

Bezüglich der umsatzmäßigen Marktführerschaft von Arista in diesem Segment bleibt nun jedoch auch abzuwarten, wie sich die Übernahme von Juniper durch HPE auf den Markt auswirkt. Allerdings verkündete Cisco vor Kurzem eine Kooperation mit Nvidia. Es könnte also auf eine spannende Marktsituation im Bereich der Ethernet-Switches für Rechenzentren hinauslaufen.

(fo)