Webentwicklung: Build-Tool Vite.js 5.1 experimentiert mit Vite Runtime API

Eine neue experimentelle API bei Vite.js 5.1 soll die SSR Primitives in Zukunft ablösen. Die Performance des Build-Tools macht nochmals einen kleinen Sprung.

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(Bild: Trismegist san/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Maika Möbus

Knapp drei Monate nach der jüngsten Hauptversion Vite.js 5.0 ist nun Version 5.1 erschienen. Das Minor Release bringt die experimentelle Vite Runtime API mit, arbeitet an einigen weiteren Features und erhöht nochmals die Geschwindigkeit. Vite.js wurde von Evan You entwickelt, aus dessen Feder auch das JavaScript-Framework Vue.js stammt, und legt den Fokus auf eine hohe Performance.

Wie das Entwicklungsteam verkündet, tragen zum Vite.js-Projekt auf GitHub inzwischen 900 Personen bei. Auf npm hat das Build-Tool vor wenigen Wochen 10 Millionen wöchentliche Downloads erreicht. Zum Release von Version 4.4 im Dezember 2022 lag diese Zahl noch bei etwa 2,5 Millionen.

Vite.js 5.1 bringt die experimentelle Vite Runtime API mit. Sie ermöglicht es, Code auszuführen, ohne ihn zuvor mit Vite.js-Plug-ins zu verarbeiten. Sie unterscheidet sich insofern von server.ssrLoadModule, als die Runtime-Implementierung vom Server getrennt ist. Dadurch können Library- und Framework-Autorinnen und -Autoren ihre eigene Kommunikationsschicht zwischen Server und Runtime implementieren. Wenn die neue API stabil ist, soll sie die aktuellen SSR Primitives (Server-Side Rendering) von Vite.js ablösen.

Zu den Vorteilen der API zählt das Ermöglichen von Hot Module Replacement (HMR) während des Server-Side Rendering. Zudem ist sie nicht auf integrierte Node.js-/Bun- oder Deno-APIs angewiesen.

Die Evolution der API lässt sich im Pull Request auf GitHub nachverfolgen.

Heise-Konferenz zu Enterprise-JavaScript: enterJS 2024

Die Enterprise-JavaScript-Konferenz enterJS findet am 7. und 8. Mai in Mainz statt. Die Veranstalter dpunkt.verlag und iX präsentieren über 35 Vorträge und drei Workshops zu Themen wie JavaScript im Allgemeinen, Frameworks im Speziellen sowie Tools und Techniken rund um die Programmiersprache.

Auszug aus dem Programm:

Laut dem Entwicklungsteam wird Vite.js mit jedem Release schneller. Vite.js 5.1 macht dabei keine Ausnahme und legt noch einen Zahn zu: Das neue Release kann 10.000 Module in einem 25 Level tiefen Tree in nur 5,35 Sekunden laden. In Vite 4.0 gelang das auf einem Apple-M1-Max-Prozessor in 8 Sekunden, in Vite.js 4.3 mit besonderem Fokus auf Performance in 6,35 Sekunden. Zur Messung verwendet das Team vite-dev-server-perf.

Allerdings sollen diese auf Headless Puppeteer laufenden Ergebnisse nicht die von Usern erlebte Zeit widerspiegeln. In einem Inkognito-Fenster in Chrome ergeben sich folgende Zeiten beim Vergleich von Vite.js 5.0 und 5.1:

Ladezeit für 10.000 Module in einem Inkognito-Chrome-Fenster in Vite.js 5.0 und 5.1.

(Bild: Vite.js-Blog)

Neben weiteren Funktionsupdates wie dem verbessertem Support für den Import von CSS-Dateien als URLs wird ein Feature in Zukunft nicht mehr vorhanden sein: Die as-Option in import.meta.glob wurde als deprecated (veraltet) markiert und soll in einem künftigen Release entfallen. Stattdessen sollen User nun zu query wechseln. Das in Vite.js 3 eingeführte experimentelle Build-Zeit-Pre-Bundling entfällt bereits in diesem Release.

Alle Neuerungen in Vite.js 5.1 lassen sich dem Vite.js-Blog entnehmen.

(mai)