iMessage von Prostituierter: Brite verklagt Apple wegen gescheiterter Ehe

Kurioser Fall aus England: Ein Geschäftsmann geht juristisch gegen den iPhone-Hersteller vor, weil der ihn die Beziehung zu seiner Frau gekostet haben soll.

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iCloud-Fehlerseite

iCloud-Fehlerseite: In diesem Fall war eine gelöschte Nachricht aber noch zu finden.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Kurioser Fall in Großbritannien: Ein britischer Mann will Apple verklagen, weil der iPhone-Hersteller angeblich dafür verantwortlich ist, dass dessen Frau die Scheidung eingereicht hat. Der Brite, der in lokalen Medien nur unter dem Pseudonym "Richard" geführt wird, soll seine Angetraute mit Prostituierten betrogen haben. Das wiederum kam heraus, weil er für Verabredungen Apples iMessage-Dienst verwendet hatte – und nicht wusste, dass Löschungen nur für das aktuelle Gerät gelten.

Der untreue Ehemann wurde ertappt, weil seine Frau auf dem Familien-iMac auf entsprechende Nachrichten stieß. "Nachdem er die Treffen [über iMessage auf seinem iPhone] arrangiert hatte, löschte er die Nachrichten, weil er glaubte, die Spuren seiner Untreue damit zu verwischen", schreibt die Londoner Times, die in der vergangenen Woche über den Fall berichtete.

Nachdem seine Frau iMessage auf dem iMac geöffnet hatte, fand sie jedoch die letzte Mitteilung an eine Prostituierte – und nach etwas Suchen sogar offenbar die gesamte Kommunikation mit diesen Frauen über mehrere Jahre. Innerhalb eines Monats reichte sie die Scheidung ein. Für "Richard" war das sehr teuer: Der Geschäftsmann mittleren Alters, der auch Kinder mit seiner Ex-Frau hatte, musste rund 5 Millionen britische Pfund im Rahmen der Scheidung zahlen – ohne Anwaltskosten.

Das Geld – und womöglich Schadenersatz – will der untreue Ehemann nun von Apple haben. Seiner Ansicht nach macht der Konzern es Kunden gegenüber nicht klar genug, dass iMessage-Botschaften, die an einen anderen iPhone-Nutzer geschickt wurden, auch auf anderen verbundenen Apple-Geräten auftauchen, selbst wenn man diese auf dem Handy löscht. "Das ist alles sehr schmerzhaft und rau. Es war sehr brutal, wie meine Frau das herausfinden musste." Der Ansicht "Richards" nach hätte er mit ihr sonst noch reden können "und wir wären dann vielleicht noch verheiratet".

"Richard" will jetzt gegen Apple vorgehen und hat dazu eine Londoner Anwaltsfirma beauftragt. Die denkt wiederum ganz groß und möchte aus dem Fall eine Sammelklage machen. "Wenn es nur ein paar Hundert Leute in Großbritannien gibt, die ähnliche Scheidungszahlungen leisten mussten, wäre das schon ein Milliardenschaden und vielleicht ist das ja sogar ein globales Problem", so "Richard". Laut seiner Anwälte informiert das iPhone Nutzer nur, dass Nachrichten gelöscht sind, sagt aber nicht, dass das nicht auf anderen Geräten der Fall sei.

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(bsc)