Weiteres LNG-Terminal startklar: "Energos Force" in Stade eingetroffen

In Deutschlands Bemühen um Flüssigerdgas wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. In Stade nimmt ein schwimmendes LNG-Terminal den Betrieb auf.

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Die FSRU bei ihrer Ankunft in Stade

Ankunft der FSRU für das LNG-Terminal in Stade.

(Bild: Deutsche Energy Terminal GmbH)

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Mit der "Energos Force" hat am Wochenende ein weiteres schwimmendes Flüssigerdgas-Terminal in Deutschland seinen Bestimmungsort erreicht. Das 294 Meter lange Schiff ist eine Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) und sorgt als solche dafür, dass angelandetes tiefkaltes Flüssigerdgas zurück in den gasförmigen Zustand verwandelt und über Transportnetze an Land weitertransportiert wird. Es wurde, wie weitere Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel, staatlich initiiert.

Nach einem mehrwöchigen Testbetrieb sollen über das Terminal bis zu 5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr in das deutsche Gasnetz eingespeist werden, teilte das Niedersächsische Wirtschaftsministerium mit. Im Dezember war bereits der Anleger fertiggestellt worden. In Stade soll im Jahr 2027 ein landbasiertes LNG-Terminal das LNG-Schiff ablösen, das noch deutlich mehr Gas verarbeiten und einspeisen kann. Dann soll auch auf klimaneutral erzeugte Gase umgestellt werden, teilte das Ministerium mit.

Das 47 Meter breite Schiff war am Freitag unter Polizeischutz von Rotterdam kommend in Stade eingetroffen. Die Einfahrt wurde laut Medienberichten von vereinzelten Protesten begleitet. Die "Energos Force" wurde im Jahr 2021 in China unter dem Namen "Transgas Force" erbaut und fährt unter der Flagge Maltas. Die FSRU hat nach Angaben des Betreiberunternehmens eine Kapazität von 174.000 Kubikmeter. Jährlich sollen im Stader Industriehafen künftig 50 LNG-Tanker pro Jahr abgefertigt werden.

Der Import von LNG soll Deutschland von russischem Erdgas unabhängig machen. Aus diesem Grunde unterstützte der Staat nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine den Bau der Terminals. Das erste Terminal wurde Ende 2022 in Wilhelmshaven eröffnet. Dort befindet sich aktuell auch ein zweites schwimmendes Terminal in Bau, das in diesem Jahr starten soll. Das Terminal in Brunsbüttel nahm im März 2023 seinen Betrieb auf. Weitere LNG-Terminals existieren in Lubmin und künftig auf der Insel Rügen.

(mki)