Wenig Neues auf der Apple Expo in Paris

Die Eröffnungsansprache von Steve Jobs enthielt keine Ankündigungen neuer Hard- oder Software.

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Als Apple-CEO Steve Jobs sich als Eröffnungsredner für die Apple Expo in Paris ansagte, gingen einige Beobachter von einer gesteigerten Chance auf Neuvorstellungen aus. Der Apple-Chef beschränkte sich aber weitgehend auf bisher Bekanntes.

Zu den wenigen Neuigkeiten zählte die Ankündigung, dass Macs ab Januar 2003 nur noch mit Mac OS X starten werden: Eine eher schlechte Nachricht für Anwender von OS-9-Software wie etwa QuarkXpress, das noch immer nicht auf das Unix-System portiert ist. Sie sind demnach bei neuen Rechnern auf die Classic-Umgebung unter OS X angewiesen. Offen blieb, ob sich die künftigen Macs mit einer zugekauften Vollversion von Mac OS 9 "nachrüsten" lassen oder sie (etwa per Firmware) auf OS X festgelegt sind.

iCal, das bereits im Juli auf der Keynote zur Macworld Expo vorgestellte Kalender-Programm für Mac OS X 10.2 alias Jaguar, steht jetzt zum kostenlosen Download bereit. Es verwaltet Termine auch mehrerer Anwender im Internet in übersichtlichen Ansichten und lässt das Abonnieren etwa von Kino- oder Theaterterminen zu. Das Publizieren des Kalenders im Internet setzt eine Mitgliedschaft beim inzwischen kostenpflichtigen Internetdienst .Mac oder Zugang zu einem WebDAV-Server voraus.

Neben HP, Epson und Lexmark wollen auch Canon, Philips, Sybase und Xerox Rendezvous unterstützen, Apples Implementation des Zero Configuration Standards der Internet Engineering Task Force (IETF). Damit soll es Anwendern möglich sein, Peripherie-Geräte und andere Rechner im Netzwerk automatisch zu finden.

Das ursprünglich für September angekündigte iSync kommt nach Jobs Worten Ende des Monats zunächst in einer Beta-Version. Es setzt Mac OS X 10.2 voraus. Offenbar ist Apple auch dabei, die von der eigenen Suchmaschine namens Sherlock 3 angezeigten Internetangebote verstärkt auf europäische Verhältnisse anzupassen. Der Apple-Chef führte auf der Keynote die Suche nach dem nächstgelegenen Pariser Supermarkt vor. Auch Daten der Pariser Börse und regionale Angebote von eBay erwähnte Jobs, nannte aber keinen konkreten Zeitpunkt.

Die Pariser Veranstaltung mit rund 250 Ausstellern wird von Apple selbst ausgerichtet und als zentrale Mac-Messe für Europa angesehen. Im letzten Jahr fiel sie als Folge der Anschläge vom 11. September aus, davor krankte sie an mangelnder internationaler Beteiligung: Die meisten Aussteller kamen aus Frankreich, das Standpersonal war ebenfalls weitgehend auf französischen Publikum eingestellt. Apple nimmt kaum noch an großen Messe wie etwa der CeBIT teil und hat auch seine Unterstützung für andere reine Mac-Veranstaltungen in Europa beendet. Den Auftritt von Steve Jobs kann man insofern als Versuch bewerten, den Bekanntheitsgrad der Apple Expo zu steigern. Immerhin hat der Californier die Pariser Messe der Seybold Conference in San Francisco vorgezogen, wo heute nachmittag (9 Uhr nach dortiger Zeit) sein Stellvertreter Phil Schiller eine Keynote hält. (jes)