Werkstattberichte: Neues aus den Fablabs und der Makerszene

Ob Hackdays in Schulen oder außerschulische Workshops – Making-Initiativen für Kinder und Jugendliche wollen wachsen. Außerdem gibt es ein Open-Hardware-Lab.

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Dunkler Flur mit lila beleuchtetem Ventilator.

(Bild: OpenEcoLab)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Helga Hansen
Inhaltsverzeichnis

In den kommenden Monaten soll wieder viel passieren: die Initiativen für Maker Education wollen wachsen und haben neue Termine angekündigt. Auch im Bereich Open Hardware gibt es Neues.

An einem Waldrand zwischen Hamburg und Berlin entsteht gerade das OpenEcoLab Blievenstorf, eine Lehr- und Open-Hardware-Werkstatt des Netzwerks Open Source Ecology Germany (OSEG). Seit Jahren wurde an der Ausstattung und den Räumen gearbeitet. Von der Elektrik, über Beleuchtung bis hin zur Einrichtung mit Maschinen und Werkzeugen haben die Mitglieder die Umbauten zuletzt selbst gestemmt. Nun ist das Lab fertig vorbereitet und kann hoffentlich bald eröffnet werden. Neben einem Forschungs- und Entwicklungraum für Open-Source-Hardware soll dort auch Platz für Schulungen und Wissensaustausch sein.

Den Aufbau des Blievenstorfer Labs unterstützten außerdem verschiedene Werkstätten des Netzwerks: Der Stuttgarter Hobbyhimmel schickte 3D-gedruckte „Halte-Nupsis“ und in Nieklitz wurden Werkzeugwand-Module gefräst. Geplant ist auch eine Kooperation mit dem Stuttgarter Organisationsprojekt OSSSO und die Mitarbeit am Handbuch für Offene Werkstätten. Damit das Lab zumindest im Sommer dauerhaft besetzt ist, sollen Werkpraktika und ein Freiwilligendienst angeboten werden, Kurse und Workshops sind ebenfalls in Planung.

OSEG ist Teil eines internationales Netzwerk zum Aufbau einer Open-Source-Ökonomie. Deren Ziele umfassen neben der Produktion und Verteilung offener Designs auch soziale Gerechtigkeit und die Wiederherstellung von Ökosystemen. In Deutschland sind bereits sieben Werkstätten dabei.

Nach zwei Jahren mit Online-Hackathons peilt die Initiative Jugend Hackt in diesem Jahr wieder Treffen in Präsenz an. Gleich fünf Termine sind inzwischen angesetzt: 22. bis 24. April in Dresden (heute ist der Anmeldeschluss), vom 17. bis 19. Juni in Frankfurt am Main, sowie in Mannheim (15. bis 17. Juli), Hamburg (2. bis 4. September) und Linz (28. bis 30. Oktober). Heute nachmittag steht außerdem online ein Community Talk zu Feminismus an und die regionalen Labs bieten zahlreiche weitere Events. Zu den 15 regionalen Einrichtungen sollen dieses Jahr dann noch zehn weitere hinzu kommen. Der Fokus liegt dabei auf Gegenden abseits von Großstädten und Ballungszentren. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 21. März.

Workshops an Schulen, sogenannte Hackdays, bietet die Initiative Make Your School an, die im kommenden Schuljahr ebenfalls wachsen möchte. Gesucht werden Organisationen wie Makerspaces, Hochschulen, Bildungsinitiativen, Science Center oder Handels- und Handwerkskammern, die in ihrer Region eigene Hackdays anbieten möchten. Unterstützt werden Sie von der Initiative dabei mit Schulungen, Materialkoffern und den Austausch mit weiteren Netzwerkhubs. Derzeit finden die Hackdays je nach Lage vor Ort remote oder in den Schulen statt.

Im Nordwesten Niedersachsens werden die außerschulischen MINT-Angebote ab jetzt im Projekt MINT4YOUth gebündelt. Aufbauend auf der Arbeit der Wissenswerkstatt Diepholz sind auch die Uni Vechta, die Private Hochschule und die Landkreise Cloppenburg, Diepholz und Vechta beteiligt.

Eine Reihe an Online-Kursen bietet schließlich noch die Hacker School an. Darunter sind in den kommenden Wochen und am Girls' Day besonders viele Angebote für Mädchen und Frauen – von den Grundlagen der App-Programmierungs über Gesichtserkennung bis hin zu Einblicken in den Berufsalltag von Software-Entwicklerinnen.

  • In Ingolstadt zieht der brigk Makerspace um. Ab dem 6. Mai wird er im Kavalier Dalwigk zu finden sein.
  • Die Coburger Creapolis zieht auf dem alten Schlachthof in neue Räume. Mitte Februar begann der Umzug in die alte Kühlhalle.
  • Das Wiener Happylab sucht für seine Ausstellung Eyes on: Female Makers Makerinnen, die ihre Projekte vorzeigen.
  • Das DIGIT – Center for Digital Technologies der TU Clausthal fördert Gründungen aus ganz Deutschland mit bis zu 200.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 20. März 2022.
  • In Luxemburg ist die Self eSTEAM Challenge gestartet, bei der selbstfahrende Roboter gebaut werden. Mitmachen können Kinder und Jugendliche als Einzelpersonen oder über Bildungseinrichtungen. Das große Finale ist auf der Maker Faire am 25. und 26. Juni in Rosport.
8. – 17. März Ausstellung: Zukunftsstation Stadtwerkstube Weißwasser
10. März – 7. April Ausstellung: Manifestationen zirkulären Denkens Haus der Materialisierung, Berlin
12. – 13. März Chemnitzer Linux-Tage online
17. März Reparierbarkeit lernen – Was braucht’s in der Ausbildung? Umweltberatung Wien, online
19. März – 30. April Coding Da Vinci Ost³ SLUB Dresden, online
28. März – 1. April Informatiktage 2022 Zürich
31. März Impulsabend: Kann Künstliche Intelligenz nachhaltig sein? Makerspace Gießen, online
31. März Aktionstag Reparatur Haus der Materialisierung, Berlin
2. April spring(); break; Labor Bochum

Diese und weitere Termine stehen laufend aktualisiert in unserem Veranstaltungskalender. Dort könnt ihr auch eigene Termine eintragen. Orte zum Selbermachen in Eurer Nähe findet ihr in unserer Makerspace-Karte – dort sind auch die kommenden Maker Faires verzeichnet. Haben wir etwas übersehen? Dann freuen wir uns über Hinweise. (hch)