Windows 8: Die Rückkehr des Drive Extenders

Mehrere Festplatten unterschiedlicher Größe lassen sich zu einer virtuellen zusammenstecken, auf der die Dateien redundant gespeichert werden. Das soll sogar mit USB-Laufwerken funktionieren.

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Von
  • Axel Vahldiek

Bei Windows 8 will Microsoft eine neue Funktion namens Storage Spaces einbauen: Mehrere echte Festplatten lassen sich zu einer "virtuellen" zusammenfassen. Jede auf dieser virtuellen Platte gespeicherte Datei wird ähnlich wie bei einem RAID mehrfach gespeichert, wahlweise auf zwei oder drei der echten Festplatten. Sollte eine Platte kaputtgehen, braucht man sie so nur gegen eine neue austauschen, Windows erzeugt darauf neue Kopien der Dateien von der intakt gebliebenen Platte. Die einzelnen Festplatten dürfen unterschiedliche Größen haben und werden dennoch jeweils voll genutzt. Sie dürfen auch an unterschiedlichen Anschlüssen stecken, selbst USB-Platten sollen sich einbeziehen lassen.

Die virtuelle Platte soll sich wie eine echte benutzen lassen, inklusive Partitionieren und Formatieren, auch die Festplattenverschlüsselung BitLocker soll damit funktionieren. Verwalten kann man sie in der Systemsteuerung oder per PowerShell. Windows wird davon allerdings nicht booten können.

Die Größe der virtuellen Platte kann die Gesamtgröße der echten deutlich übersteigen, Microsoft nennt in einem Blog-Eintrag als Beispiel zwei 2-TByte-Platten, aus denen Windows 8 eine virtuelle 10-TByte-Platte erzeugt [Update: Größenangaben korrigiert]. Sollte der Platz auf den echten Platten knapp werden, fordert Windows dazu auf, eine weitere dazuzustecken. Womöglich ist bei dem Kauf von Windows-8-PCs künftig deshalb besondere Aufmerksamkeit bezüglich der Plattengröße gefragt: Schon die mit Vista eingeführte ReadyBoost-Funktion, die USB-Speicher als Puffer für das RAM nutzte, verführte manchen PC-Händler zu übertriebenen Angaben in Bezug auf den Arbeitsspeicher.

Andere Betriebssysteme werden Storage Spaces voraussichtlich nicht lesen können, laut Microsoft wird selbst Windows 7 lediglich einen unbekannten Partitionstyp erkennen.

Eine ähnliche Funktion wie die Storage Spaces hatte Microsoft ursprünglich in den Windows Home Server eingebaut, dort unter dem Namen Drive Extender. Beim aktuellen Home Server 2011 fehlt die Funktion jedoch wieder. (axv)