Wireless USB Group verabschiedet Spezifikation

Drahtlosverbindungen sollen mit 480 MBit/s auf dem Niveau von USB 2.0 liegen. Technische Grundlage ist UWB-Breitbandfunk, dessen Standardisierung und Regulierung allerdings umstritten ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Anlässlich der bis heute tagenden USB Developers Conference im kalifornischen San Jose hat die Wireless USB Promoter Group die erste Spezifikation einer drahtlosen Variante von USB vorgestellt und als PDF (3,34 MByte) zugänglich gemacht. In der Wireless USB Promoter Group haben sich die Branchengrößen Microsoft und Intel sowie fünf weitere Konzerne zusammengeschlossen.

Die Übertragungsraten von Wireless USB sollen auf dem Niveau des kabelgebundenen USB 2.0 liegen. Die Entwickler verprechen auf drei Meter Entfernung eine Übertragungsrate von 480 MBit/s, auf eine Distanz von zehn Metern sollen noch 110 MBit/s erreicht werden. Die Drahtlosverbindung basiert auf der Ultrabreitbandfunktechnik UWB. In der Debatte um die Standardisierung von UWB haben sich verschiedene Lager gebildet -- so haben sich die Wireless USB Promoter wie Intel, Philips und Samsung auch im selben UWB-Lager unter dem Dach der WiMedia Alliance vereint.

Während der Chairman der Wireless USB Promoter, Jeff Ravencraft, erste kommerzielle Produkte bis zum Jahrsende erwartet, stehen der massenhaften Anwendung von UWB neben der Standardisierungsdebatte offene regulatorische Fragen entgegen. Von Kritikern als "Funkschleuder" verachtet, bricht UWB mit der jahrzehntelangen regulatorischen Tradition, bestimmten Anwendungen dedizierte Frequenzbänder zuzuweisen -- mit der Folge, dass freies Spektrum für neue Technologien Mangelware wird. Inwieweit UWB einen Ausweg aus diesem Dilemma weisen kann, erläutert der Beitrag UWB: Störer oder Helfer? auf heise mobil.

Die britische Regulierungsbehörde Ofcom hatte Anfang 2005 eine Initiative gestartet, um UWB europaweit einheitlich zu regulieren. UWB ist außer als Drahtlos-USB auch als Beschleuniger für den etablierten Bluetooth-Kurzstreckenfunk im Gespräch. (ssu)