Zalando-Aktie fährt zum Börsengang Achterbahn

Zum Zalando-Börsengang sprang die Aktie erst um zwölf Prozent hoch – und fiel dann fast an den Ausgabepreis.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Aktie des Online-Händlers Zalando hat zum Börsengang am Mittwoch eine Berg- und Talfahrt erlebt. Erst sprang sie mit dem ersten Kurs von 24,10 Euro um rund zwölf Prozent über den Ausgabepreis. Keine halbe Stunde markierte sie aber nach einem steilen Fall mit 21,55 Euro fast den Ausgabepreis. Derzeit liegt sie knapp über 23 Euro.

Zum ersten Kurs war Zalando knapp 6 Milliarden Euro wert. Das ist mehr, als Dax-Unternehmen wie K+S, Lanxess oder Lufthansa auf die Waage bringen. Der Börsengang bringt Zalando gut 600 Millionen Euro ein.

Zalando hatte mit einem Ausgabepreis von 21,50 Euro die zuvor aufgestellte Preisspanne von 18 bis 22,50 Euro nicht ganz ausgeschöpft, obwohl die Nachfrage mehr als zehnmal höher als das Angebot an Aktien gewesen sein soll.

Zalando schaffte es in diesem Jahr nach hohen Anlaufverlusten in die schwarzen Zahlen. Nach einem positiven ersten Halbjahr könnte es in diesem Jahr auch den ersten Jahresgewinn geben.

Haupteigentümer sind die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik sowie die Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer. Ihre Anteile verwässern sich mit der Ausgabe der neuen Aktien. Dem Prospekt zufolge soll Kinnevik nach dem Börsengang mit voller Mehrzuteilung noch 31,57 Prozent halten, statt zuvor 35,6 Prozent. Die Samwer-Brüder kommen noch auf 14,81 Prozent statt zuvor 16,7 Prozent.

Die Samwer-Brüder hatten Zalando seit der Gründung 2008 unterstützt, der Mode-Händler war unter den Fittichen von ihrer Startup-Schmiede Rocket Internet groß geworden. Die Samwers bringen Rocket Internet am Donnerstag ebenfalls an die Börse.

Die Erlöse aus dem Zalando-Börsengang sollen in das weitere Wachstum des Unternehmens fließen. Zalando will vor allem aus eigener Kraft größer werden, kann sich aber auch Zukäufe vorstellen. Die Berliner wollen ihre Kundenbasis erweitern, die Umsätze beim einzelnen Käufer steigern und auch in neue regionale Märkte vordringen. Der Onlineversender hatte zuletzt rund 14 Millionen aktive Kunden. (anw)