Zollfreie Zigaretten im Web

Internet-Portale, die Zigaretten ohne Zoll- und Steuerabgabe anbieten, haben den deutschen Markt entdeckt.

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Von
  • Daniel Lüders

Internet-Portale, die Zigaretten ohne Zoll- und Steuerabgabe anbieten, haben den deutschen Markt entdeckt. Wie der Fernsehsender n-tv im Wissenschaftsmagazin n-tv.de berichtete, liefern Anbieter wie Websites wie eSmokes.com oder Smokemcheap.com mittlerweile auch an deutsche Kunden. Die Firmen, die hinter diesen Portalen stehen haben ihren Sitz meist in Ländern oder Gebieten, die von Zollabgaben teilweise oder ganz befreit sind. In Amerika sind dies zum Beispiel Indianer-Reservate. Aber auch in Europa gibt es Sonderrechtsgebiete, wie die Kanarischen Inseln oder Helgoland, in denen Ware zollfrei abgesetzt werden darf.

Damien McGuinnes von n-tv äußerte heise online gegenüber, dass der Zigarettenkauf über das Internet in Amerika schon seit längerer Zeit recht populär sei. Doch erst seit neuererem könne man auch über diverse europäische Websites an zollfreue Glimmstengel kommen. Um dabei die Beamten vom Zoll täuschen zu können, würden die Sendungen in neutraler Form verpackt und als "Geschenk" deklariert. Oft würden solche Pakete auch noch andere Zwischenstationen durchlaufen, um die genaue Herkunft zu verwässern. So hoffen die Händler den Stichproben des Zolls zu entgehen.

Werner Feuge vom Zollamt Hannover rät, dass Deutsche von Bestellungen dieser Art lieber die Finger lassen sollten. "Die Bestellung an sich stellt noch keinen Rechtsbruch dar, wohl aber ein Täuschungsversuch der deutschen Zollbehörden, der mit einem Bußgeld in Höhe des Warenwertes geahndet werden kann." Im besten Fall würde der Empfänger nur die anfallenden Zollkosten zahlen, welche dann den Kauf allerdings nicht mehr rechtfertigen würden. Letztendlich wäre der Verbraucher der Dumme, da die ausländischen Internet-Firmen nicht belangt werden könnten. Da Pakete mit Zigaretten meist wegen Geruch und Form auch nicht so gut kaschiert werden könnten, würden den Beamten viele Sendungen ins Netz gehen, behauptete Feuge.

Ein Internet-Händler bietet für diesen Fall allerdings schon jetzt eine besondere Sicherheit an: Falls das gesendete Paket vom Zoll Entdeckt wird, bekommt der Kunde sein Geld zurück. (dal)