iOS 16.2: iCloud Private Relay temporär deaktivierbar

Wer Apples Pseudo-VPN-Dienst nutzen will, für bestimmte Angebot aber doch seine echte IP-Adresse braucht, kann iCloud Private Relay künftig temporär abschalten.

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Apple iCloud Private Relay

Logo von Apple iCloud Private Relay.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat in iOS 16.2 eine neue Funktion integriert, die die Verwendung des Verschlüsselungsdienstes iCloud Private Relay in bestimmten Anwendungsfällen vereinfacht. Gab es bislang nur ein "Friss oder Stirb", also entweder ein aktives oder deaktiviertes Private Relay, kann man den Pseudo-VPN-Dienst nun temporär für bestimmte Angebote deaktivieren. Das ist etwa im Kontext von Firmenanwendungen sehr nützlich – oder anderen Diensten, die die IP-Adresse des Benutzers abfragen und mit der durch Apple verschleierten Herkunftsadresse nicht arbeiten können.

Die Funktion hat Apple allerdings nicht systemweit implementiert. Stattdessen müssen Nutzer unbedingt den iOS-eigenen Safari-Browser verwenden, um von den temporären Ausnahmen profitieren zu können. In der Praxis heißt dies, dass man sich zunächst bei aktivem Private Relay auf die gewünschte Website begeben muss, um diese dann erneut zu laden. DIes erfolgt über einen Klick auf das Buchstaben-Icon ("aA").

Dort kann dann das Anzeigen der IP-Adresse ausgewählt werden, das sich im unteren Bereich des Kontextmenüs befindet. Schließlich erhält man nach der Aktivierung noch eine Warnmeldung, die abfragt, ob man besagter Website Zugriff auf die eigene IP-Adresse geben möchte. Danach wird diese gegenüber dem Server sichtbar. Die Freigabe erfolgt aber nur so lange, wie man das jeweilige Tab offenhält. Auch ein (erneuter) Reload deaktiviert die IP-Durchgabe. Surft man an einen anderen Ort, wird Private Relay ebenfalls wieder aktiv.

Aktuell scheint es noch keine Möglichkeit zu geben, allgemeine Ausnahmen von iCloud Private Relay zu definieren. Es ist gut möglich, dass dies Apple künftig nachliefert. Sinnvoll wäre auch, wenn diese Ausnahmen nicht nur für Safari, sondern auch für andere Browser und/oder sogar Apps gelten würden.

Wenn Privat-Relay aktiviert ist, werden Anfragen über zwei getrennte Relays gesendet, erläutert Apple. Die IP-Adresse ist für den Netzwerkbetreiber und im ersten Relay, das von Apple betrieben wird, sichtbar. Die DNS-Einträge werden verschlüsselt, sodass niemand die Adresse der besuchten Websites sehen kann. Das zweite Relay wird von einem Drittanbieter betrieben und erzeugt eine temporäre IP-Adresse, entschlüsselt den Namen der angefragten Website und stellt eine Verbindung mit dieser her. Apple nutzt allerdings keine No-Logging-Politik. sondern setzt auf Minimal Logging. iCloud Private Relay ist im Rahmen eines iCloud+-Abos kostenpflichtig.

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(bsc)