mmO2 führt i-mode in Deutschland, Großbritannien und Irland ein

O2 Germany muss i-mode-basierte Dienste unter einem anderen Namen anbieten, da bereits E-Plus die Marke i-mode exklusiv nutzt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Mobilfunkanbieter mmO2 und NTT DoCoMo haben heute eine Vereinbarung zur Einführung der i-mode-Technologie in Großbritannien, Irland und Deutschland unterzeichnet. In den drei Ländern hat mmO2 insgesamt rund 22 Millionen Kunden.

Auf den Inseln soll der Dienst in der zweiten Jahreshälfte 2005 gestartet werden -- dort ist mmo2 der erste i-mode-Anbieter, nachdem Medienberichten zufolge NTT DoCoMo zuvor erfolglos einen anderen Netzbetreiber als Lizenznehmer von i-mode gesucht hatte. In den englischsprachigen Märkten kann mmO2 die Marke i-mode exklusiv nutzen und seinen Kunden derzeit rund 6100 Content-Angebote zugänglich machen. Diese Inhalte können sowohl per GPRS wie UMTS übertragen werden -- freilich mit anderen Download-Zeiten. Da i-mode-Dienste auf einer HTML-Variante basieren, sind sie nicht an einen bestimmten Mobilfunkstandard gebunden.

O2 Germany hingegen muss die i-mode-basierten Dienste unter einem anderen "Branding" offerieren. Es soll das bestehende o2 Active Portal, das in Deutschland derzeit über 800.000 Kunden nutzen, ergänzen. In Deutschland besitzt E-Plus nach eigenen Angaben bis 2013 exklusive Nutzungrechte an der Marke i-mode. E-Plus hatte diesen Dienst als einer der ersten europäischen Carrier im Frühjahr 2002 eingeführt.

O2 will sein Angebot in Deutschland im ersten Halbjahr 2006 starten und baut dabei auf das Nutzungsverhalten seiner Kunden, die nach Unternehmensangaben zu den "engagiertesten Anwendern mobiler Datendienste in Deutschland" zählen: Mit einem Datenanteil von etwa 20 Prozent am "Serviceumsatz" sei O2 Germany der führende Anbieter mobiler Datendienste unter den deutschen Mobilfunknetzbetreibern. Auch beim Durchschnittsumsatz je Kunde ARPU (Average Revenue per User) hat O2 Germany mit 31 Euro je Monat -- gerechnet auf die Gesamtheit aller Kunden -- einen Vorsprung vor seinen Wettbewerbern, die ARPU-Werte von 24 Euro angeben. Allerdings besitzt O2 Germany, der als letzter GSM-Carrier in Deutschland gestartet war, mit 6,7 Millionen Kunden deutlich weniger Kunden als E-Plus (9,1 Millionen).

E-Plus-Sprecher Markus Gehmeyr sieht in dem Schritt von mmO2, i-mode einzuführen, eine Bestätigung der Strategie seines Unternehmens. Als die KPN-Tochter i-mode Anfang 2002 in Deutschland, den Niederlanden und Belgien eingeführt habe, sei man von den Wettbewerbern belächelt worden, die in i-mode eine reine Verlegenheitslösung vor dem UMTS-Start gesehen hätten. Nach Anlaufschwierigkeiten habe man in Deutschland inzwischen über eine Million i-mode-Nutzer gewonnen. Mit dieser Zahl sowie den Umsätzen, die diese Kundengruppe zum Ergebnis beisteuere, sei E-Plus sehr zufrieden, ergänzte Gehmeyr, der jedoch keine konkreten Angaben zum ARPU der i-mode-Kunden machte.

mmO2 ist der elfte Partner von NTT DoCoMo für den i-mode-Service. Weitere Partner sind: BASE N.V./S.A. (Belgien), Bouygues Telecom S.A. (Frankreich), Cellcom Israel (Israel), COSMOTE Mobile Telecommunications S.A. (Griechenland), E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG (Deutschland), Far EasTone Telecommunications (Taiwan), KPN Mobile N.V. (Niederlande), Telefonica Moviles Espana (Spanien), Telstra Corporation Limited (Australien) und Wind Telecommunicazioni SpA (Italien). (ssu)